Eng verwandt mit den Killerphrasen scheint die Provokation.
Sie dient im Gegensatz zu den Killerphrasen weniger der Verletzung des Gesprächspartners als vielmehr dazu, ihn ganz allgemein zu einer Reaktion zu veranlassen.
Hat man erst einmal die Aufmerksamkeit seines Gesprächspartners erregt, kann man zunächst auf weitere Provokationen verzichten. Sollte man aber das Gefühl haben, dass die Aufmerksamkeit im Laufe der Zeit nachlässt oder nachlassen könnte, kann man eine weitere, Provokation einfließen lassen.
In einem anderen Fall kann man auch jemanden provozieren, indem man schlichtweg gar nichts sagt.
Anmache ist oft ganz einfach nur ärgerlich und störend. Rücksichtsvolle Höflichkeit ist in diesem Fall absolut fehl am Platz.
\"Haben wir uns nicht schon einmal irgendwo gesehen?\"
\"Tut mir Leid, aber daran kann ich mich nicht erinnern.\"
Die o.g. Antwort ist schon fast eine Einladung zum Gespräch. Wenn Sie stattdessen kontern:
\"Ja, in meinem letzten Alptraum.\"
dürfte das Gespräch damit beendet sein.
Je nachdem, wie die persönliche Beziehung und die Abhängigkeit zum Provozierenden ist, bietet es sich an, auf die Provokation halbwegs freundlich (aber nicht entgegenkommend) oder aber ebenfalls schlagfertig provozierend zu reagieren.
\"Sie sind aber ein richtig steiler Zahn.\"
= \"Den werde ich Ihnen gleich ziehen, Sie Spaßvogel.\"
\"Sie haben aber eine heiße Stimme.\"
= \"Passen Sie auf, dass Sie sich keine heißen Ohren davon holen.\"
\"Typische Beamtenmentalität.\"
= \"Die deutschen Beamten sind bekannt für ihre Gründlichkeit und Genauigkeit. Das gilt auch für mich.\"
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