Im Mainstreamdiskurs überschneiden sich auf der einen Seite die Suche nach Identitätsfindung durch die Masse (bei Bewahrung des Innenstatus) und der Wunsch der Konsumgüterindustrie (Textilien, Tonträger, Werbung, Konzertveranstalter, usw.) nach Absatz. Auch diese Vermittlung erfolgt durch Medien bzw. Massenmedien. Bravo ist ein Beispiel für mainstreamverwiesene Individuierungsversuche.
Das Haus auf dem Bravo und mit ihr der Mainstream stehen, ist die im Spiegel begonnene und auf die Spitze der Boygroup getriebene Entkontextualisierung von Zeichen. Was aus einer Hungersnot in Detroit entstand, ist nun längst sowohl von den Detroiter DJs gelöst, wie von den freiwilligen Exilanten / Zeichenimporteuren und Weiterverwertern in Europa. Alle Bedeutung, die im Sound der Zeit mitschwang wird entkoppelt und dient im Stil des Gimmicks der zeitgemäßen Inszenierung des Stars [17] , der halb als christlicher Erlöser, halb als Projektionsfläche für eine noch ungewisse, richtungslose Sexualität auftritt. Und die Mädchen, die nicht mit den x-ten Sexerfindern Caught in the act schlafen konnten, werden heftintern an Dr. Sommer überwiesen.
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