Die Möglichkeiten, Produkte zu markieren, sind vielfältig. Dabei muß es sich aber nicht immer um Marken bzw. Markenzeichen handeln, selbst wenn zum Teil die gleichen Absichten verfolgt werden. Zur besseren Unterscheidung seien sie hier kurz angeführt.
Weit verbreitet sind die qualitätsbezeichnenden Zeichen wie Gütezeichen, Qualitätssiegel oder verschiedene Zertifikate. Hauptzweck ist es hierbei, das Produkt als qualitativ hochwertig auszuweisen. Ebenso verhält es sich, wenn bestimmter Richtlinien einzuhalten sind. Beispielhaft seien VDE-, GS- oder CE-Zeichen genannt. Weitere Beispiele sind, gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot, Wollsiegel, Fleischer- und Augenoptikerzeichen, Blauer Engel oder grüner Punkt. Interessant zu beobachten ist, daß gerade Markenartikelhersteller versuchen, solche Zeichen z.T. zu umgehen. Der Markenartikel , als etwas Besonderes und Gutes auf dem Markt, würde an Ausstrahlungskraft verlieren, wenn er mit den selben Qualitätszeichen ausgestattet wäre wie die billige Konkurrenzware. Außerdem werden dem Verbraucher Wege zu möglichen Ersatzgütern aufgezeigt (Dichtl, 1978, S.20)
Im Gegensatz zu optionalen Qualitätsmarkierungen gibt es auch gesetzlich vorgeschriebene Qualitätsmerkmale, die kennzeichnungspflichtig sind. Sie werden vor allem durch das Lebensmittelgesetz, Handelsklassengesetz und Textilkennzeichungsgesetz vorgeschrieben. Die Ware wird damit einer gesetzlichen Gütenorm unterworfen. Dadurch weist das Produkt einen größeren Informationsgehalt aus und soll dem Verbraucher ein Mittel der Vergleichbarkeit an die Hand geben. (vgl. Röper, 1978, S.128).
Ein weiteres Mittel der Profilierung und Heraushebung von Produkten ist die Markierung mit Auszeichnungen, die aufgrund vergleichender Qualitätsprüfungen durch neutrale Einrichtungen vergeben werden. Zu nenne ist hier vor allem die Stiftung Warentest e.V. Solche Verbraucherorganisationen informieren hauptsächlich über das Preis-Leistungsverhältnis oder besser Preis-Qualitätsverhältnis von Produkten.
Rückschlüsse auf den Herkunftsort von Waren lassen nicht nur Markenartikel zu, sondern auch Waren die keine Markenartikel sind und sich mit der Aufschrift, Made in ..., schmücken. Die dahinterstehende Absicht ist, das Image eines Landes auf das Produkt zu projizieren. Auf dem europäischen Markt wird dies versucht durch Slogans wie, "Käse aus Holland\" -oder- "Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch\". Noch präziser erlaubt es allerdings die Marke, Rückschlüsse auf den Hersteller und oft auch auf die Güte eines Gutes, zu ziehen (vgl. Dichtl, 1992, S.6).
Auf dem Sektor der Lebensmittelwaren wird zu meist auf Berühmtheiten oder im öffentlichen Interesse stehenden Ereignissen verwiesen, wie beispielsweise -Lieferant der Fußballnationalmannschaft-. Hierdurch soll ein größerer, meist internationaler Bekanntheitsgrad, aber auch eine erhöhte Qualität markiert werden. Auch Spitzensportler werben gerne mit ihren guten Namen (beispielsweise Boris Becker für Raktiv). Vor allem neu auf den Markt kommende Produkte werden durch das Verknüpfen mit bekannten Persönlichkeiten schnell zu einer bekannten Marke \"emporgemarketingt\".
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