Die AHS hat hauptsächlich die Aufgabe, das Allgemeinwissen des Schülers zu
fördern. Natürlich soll auch mit der Matura das Reifezeugnis abgelegt
werden, das einen berechtigt, an einer Universität zu studieren. Früher war
das Gymnasium eine Männerdomäne. Allgemein-bildung ist die Bezeichnung für
die grundlegenden Bildungsinhalte, die ein allgemeinbilden-des Schulsystem
in möglichst großen Bevölkerungskreisen verbreiten und verankern soll. Dazu
gehören Naturwissenschaften, Sprachen (genaue intensive Sprachausbildung in
zwei lebenden Fremdsprachen und in Latein), Humanismus (Deutsch, Geschichte,
Philosophie, Psychology), Musik und Bildnerische Erziehung. Diese fundierte
Ausbildung ist zwar ausge-zeichnet, jedoch besitzen die Absolventen dieser
Schule zuwenig praxisorientiertes Wissen. Aus diesem Grund wurden die
Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) geschaffen.
Die BHS gliedern sich in HAK, HTBL, HBLA und PAKI. Diese Schultypen
verbinden Allgemeinbildung und Berufsausbildung. Man erwirbt die
Berufsberechtigung und kann nach der Schule entweder einen Beruf ausüben
oder an die Universität gehen und studieren. Jedoch muss ein Basiswissen
vorhanden sein, um ein Studium ablegen zu können.
Universität ist die Bezeichnung für wissenschaftliche Hochschulen, an denen
akade-mische Abschlüsse erworben werden können. Universitäten im heutigen
Sinn entwickelten sich im Europa des Mittelalters. Jedoch gab es schon im
Altertum im Nahen und Fernen Osten sowie in Europa bedeutende
Bildungsstätten, von denen einige noch heute existieren. In den siebziger
Jahren etablierte sich die sogenannte Fernuniversität. Ihr Studienmaterial
wird im Fernsehen und Radio gesendet bzw. als Studienbriefe verschickt. Die
erste Fer-nuniversität (Open University) wurde 1971 in Großbritannien
gegründet. Seitdem gibt es Fernuniversitäten in vielen Ländern,
einschließlich Indien und Südafrika. Die sechziger Jah-re des 20.
Jahrhunderts waren auch eine Zeit der Studentenunruhen. In den USA etwa
wur-de gegen den Vietnamkrieg protestiert.
Allgemeinbildung wird heute hauptsächlich in den Gymnasien gelehrt. Die
heutige Diskussion beschäftigt sich vor allem mit der Frage, ob angesichts
der ständig wachsenden Flut technisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse und
des gesellschaftlichen Pluralismus noch allgemeingültige und dauerhafte
Inhalte festgelegt werden können oder ob allgemeinbilden-de Schulen, wie
Haupt-, Realschulen und Gymnasien, sich stärker auf die Vermittlung von
Grundfertigkeiten und allgemeiner Lernfähigkeit konzentrieren sollten.
Berufsfortbildung ist ein Sammelbegriff für alle Bildungsmaßnahmen, die der
be-rufsbezogenen Weiterbildung von Berufstätigen dienen. Die
Berufsfortbildung gliedert sich in zwei wichtige Bereiche: Die Erweiterung
der Kenntnisse im ursprünglich erlernten Beruf und der Erwerb von
Zusatzkenntnissen zur Eröffnung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten. Eine
Berufsfortbildung, die dazu dient, einen neuen Beruf zu erlernen, wird als
berufliche Umschulung bezeichnet. Durch die immer schnellere
technisch-wissenschaftliche Ent-wicklung und die fortschreitende
Rationalisierung der Arbeitsabläufe in den traditionellen
Industriebereichen, wie Bergbau, Stahlerzeugung und Textilherstellung,
kommen immer weniger Erwerbstätige ein ganzes Berufsleben lang mit den
Fertigkeiten aus, die sie in der Berufsausbildung erworben haben. Zudem
entstehen ständig neue Tätigkeitsfelder, während alte Berufsbereiche
entfallen. Derzeit erneuert sich das technische Wissen eines Arbeitsge-biets
etwa alle fünf bis sieben Jahre. Während eines Berufslebens kommt es daher
immer öfter zu Stellen- und Berufswechseln. Dies erfordert vom Arbeitnehmer
eine ständige Wei-terqualifizierung und ein Lernen auch nach der Schul- und
Ausbildungszeit, ein "lebenslan-ges Lernen". Berufsfortbildungen werden
zumeist von den Firmen selbst angeboten: In Kursen, Seminaren oder
berufsbegleitenden Trainingsprogrammen können berufsbezogene Kenntnisse und
Fertigkeiten vertieft und erweitert werden. Ein Großteil der Kosten für
be-rufliche Fortbildung bringen daher die Wirtschaftsunternehmen selbst auf.
Typische be-triebliche Weiterbildungen sind die sogenannten
Stufenausbildungen, in denen nach dem er-sten - meist zwei- oder
zweieinhalbjährigen - Ausbildungsabschnitt in ein oder zwei weite-ren
Ausbildungsjahren eine bessere Position erreicht werden kann; ein Beispiel
ist die Fort-bildung vom Speditionskaufmann zum Verkehrswirt. In den letzten
Jahren steigt der Anteil der privaten Ausgaben für Berufsfortbildung, vor
allem zur Sicherung des eigenen Arbeits-platzes und um die persönlichen
Berufsaussichten zu verbessern. Privat angestrebte Berufs-fortbildungen
umfassen eine Vielzahl von Kursen, Lehrgängen und berufsbegleitenden
Ausbildungen. Kurzlehrgänge befassen sich mit berufsbezogenen Einzelthemen
wie Ver-kaufstraining, Präsentationstechniken oder Sprachkursen. Umfassende
Weiterbildungen können bis zu vier Jahren dauern, etwa die Weiterbildung zum
Handwerksmeister, zum Techniker oder Fachwirt. Berufsfortbildungen werden
angeboten von privaten Bildungsein-richtungen wie Sprachschulen,
Kaufmännischen oder Handelsschulen, privaten Berufsaka-demien, öffentlichen
Einrichtungen - z. B. Volkshochschulen, Akademien von Verbänden, etwa der
Industrie- und Handelskammer oder Bankakademien sowie von wissenschaftlichen
Hochschulen und Fachhochschulen.
Erziehung ist die soziale Interaktion zwischen Menschen mit dem Ziel, zu
Erziehende (zumeist Kinder und Jugendliche) an gültige gesellschaftliche
Normen und Wertvorstellungen heranzuführen sowie eine freie und unabhängige
Persönlichkeit herauszubilden. Planvolles und zielgerichtetes Erziehen eines
jungen Menschen berücksichtigt vor allem persönliche Eigenarten des zu
Erziehenden und fördert die Entfaltung seiner Fähigkeiten. Dieser
Soziali-sationsprozeß findet in der Familie und innerhalb des staatlichen
Bildungswesens statt und wird von vielen Umweltfaktoren beeinflußt.
Erziehungsziel ist neben der sozialen Eingliede-rung auch die Entwicklung
von Kritik- und Konfliktfähigkeit sowie die Fähigkeit, kreativ an
gesellschaftlichem Handeln teilzunehmen. Alle Erziehungsmodelle sind einer
ständigen Überprüfung durch prozessuale Veränderungen gesellschaftlicher
Konventionen unterworfen. Erziehung im engeren Sinne umfaßt drei Aufgaben:
1. Festlegung der Erziehungsziele, 2. Bereitstellen von Lernmöglichkeiten
und 3. Bewertung und Kontrolle des Lernfortschritts.
Erziehung als Heranführen der Kinder an die Werte und die Kultur der
Erwachsenen-welt gibt es sicher schon seit der Frühgeschichte der
Menschheit, etwa durch religiöse Initia-tionsriten. Erziehung als
organisierte Vermittlung von Bildungsinhalten gibt es seit der Anti-ke, in
der durch mündliche Überlieferung und Privatunterricht Kinder meist reicher
Familien u. a. in Philosophie, Wissenschaft und Staatslehre unterrichtet
wurden.
Im Mittelalter spielte in Europa die Kindererziehung keine eigenständige
Rolle. Erst während der Renaissance und der Aufklärung, verstärkt auch im
Biedermeier des 19. Jahrhunderts, erlangten Kindheit und Erziehung wieder
einen neuen Stellenwert, der schließlich in der Formulierung von Ansprüchen
wie der "Allgemeinbildung" mündete. Diese Ansätze des frühen 19.
Jahrhunderts stellen die Grundlagen zur Formulierung von gesell-schaftlich
bedeutsamen Erziehungszielen dar. Seit dieser Zeit spielen auch Schulen als
weit-hin verfügbare und unter staatlicher Aufsicht stehende
Bildungsinstitutionen die wichtigste Rolle.
Die Theorie, die über die Darbietung von Lerninhalten Aussagen macht, ist
die Di-daktik. Inhalte und Darstellung von Lerninhalten sind wesentliche
Forschungsgebiete der Erziehungswissenschaften. Die Bewertung und Kontrolle
von Lernergebnissen ist zu einem Hauptinhalt der Erziehungspsychologie
geworden. Um gesellschaftliche und historische Formen der Erziehung bemühen
sich verschiedene Teilgebiete der Soziologie. Spezielle Formen der
Erziehung, etwa bei körperlichen Behinderungen oder Verhaltensstörungen,
sind Aufgaben der Heil-, Sonder- und Sozialpädagogik.
Eher pragmatische Ansätze im Sinne des amerikanischen Philosophen und
Psycholo-gen William James versuchten durch die Identifikation elementarer
Lernprozesse unmittel-bar meßbare Lernerfolge zu erreichen. Durch eine
erweiterte Sicht in der modernen pädago-gischen Psychologie rückten
Erziehungsstile, soziale Bedingungen sowie die emotionalen und geistigen
Fähigkeiten des einzelnen wieder mehr in den Mittelpunkt, wenn es um die
Formulierung von Erziehungszielen, die Ermittlung optimaler Lernmethoden und
geeignete Arten der Lernkontrolle ging. Verreter radikaler Ansätze, die
zumeist tiefenpsychologisch motiviert sind, diskutieren heute, ob Erziehung
nicht generell schädlich sei und knüpfen so wieder an Ideen von
Jean-Jacques Rousseau an.
Sokrates ist ein griechischer Philosoph, der die Abendländische Philosophie
stark prägte, besonders in seiner Eigenschaft als Lehrer Platons. Sokrates
wurde in Athen als Sohn des Bildhauers Sophroniskos und der Hebamme
Phainarete geboren und erhielt eine klassische Ausbildung in Literatur,
Musik sowie Gymnastik, eignete sich Kenntnisse über Rhetorik und Dialektik
der Sophisten an und beschäftigte sich mit den Schriften der griechi-schen
Philosophen. Sokrates lehrte auf den öffentlichen Plätzen Athens, indem er
Lehrdia-loge führte und durch seine Methode der Mäeutik (griechisch:
Hebammenkunst), die Men-schen zur Wahrheit führte. Dahinter stand die
Auffassung, daß jeder Mensch aufgrund sei-ner Vernunft die Wahrheit
verborgen in sich trage, diese jedoch erst durch gezieltes Fragen geboren
werden müsse. Sein Schüler Platon schilderte Sokrates als einen Menschen,
der sein wahres Gesicht hinter dem Bekenntnis zur eigenen Unwissenheit
verbarg; dessen Scharfsinn und Einfallsreichtum ihn jedoch befähigten, die
Argumentation seines Gegen-übers mit Leichtigkeit zu durchschauen. Sokrates
wird allgemein als ein Mann von kleiner Statur und unattraktivem Aussehen
beschrieben. Neben einem großen Maß an Selbstbeherr-schung soll er eine
große Schlagfertigkeit sowie einen ausgeprägten Sinn für Humor beses-sen
haben. Da Sokrates selbst seine Lehren nicht niederschrieb, geben
ausschließlich die Schriften seiner Schüler Platon, Antisthenes und Xenophon
Auskunft über seine Persön-lichkeit und Denkweise.
Sokrates' Beitrag zur Philosophie liegt im wesentlichen im Bereich der
Ethik. Seine Lehre basierte auf einem rein rationalen Verständnis von
Gerechtigkeit, Liebe, Tugend und der immer wieder beharrlich von ihm
eingeforderten Selbsterkenntnis. Sokrates ging davon aus, daß alle Laster
auf Unkenntnis, nicht aber auf absichtlicher Bösartigkeit beruhten. Tu-gend
setzte er mit Erkenntnis gleich und vertrat die Auffassung, daß diejenigen,
die wissen, was recht ist, auch richtig (d. h. tugendhaft) handeln. Seine
Logik legte großen Wert auf die rationale Auseinandersetzung und allgemeinen
Definitionen, was insbesondere in den Schriften des Aristoteles zum Ausdruck
kommt, der ein Schüler Platons war.
Der Schlüssel zum Werk Immanuel Kants, das das gesamte Spektrum der
Philoso-phie erfaßt, ist in seinem Werk Kritik der reinen Vernunft (1781)
enthalten, in dem er die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis untersucht.
In seiner Erkenntnistheorie unter-scheidet er zwischen analytischen und
synthetischen Urteilen. Bei Aussagen wie "Die Ku-gel ist rund" ist das
Prädikat bereits im Subjektbegriff enthalten. Es handelt sich daher um
analytische Urteile, da die Wahrheit aus der Analyse des Begriffs selbst
abgeleitet wird, oh-ne daß weitere Erfahrungen hinzutreten müssen. Anders
verhält es sich mit den syntheti-schen Urteilen, die nicht durch reine
Analyse abgeleitet werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Aussage "Die
Kugel ist rot". Das Prädikat ist nicht im Subjektbegriff enthalten, son-dern
muß erst hinzugefügt werden, was eine besondere Erfahrung voraussetzt. Alle
allge-meingültigen Sätze, die aus der Erfahrung gewonnen werden, sind danach
synthetisch.
Ausgehend von der Auffassung, daß Wahrheit und Moral im wesentlichen
relative Begriffe seien, die jeweils im Dienst persönlicher Interessen
stünden, betrieben die Sophi-sten die Kunst der eristischen Dialektik, deren
Ziel in der Überredung von Dialogpartnern zugunsten des Redners bestand.
Daher legten sie Wert auf Rhetorik und vermittelten ihren Schülern nützliche
Kenntnisse für ein erfolgreiches Leben, insbesondere für den
öffentlich-politischen Erfolg. Mit dieser Position wurde das
Werteverständnis der griechischen Gesell-schaft, das auf dem Prinzip
überindividueller Tugenden basierte, nachhaltig erschüttert. Die Sophisten
fanden zeitweilig Anerkennung unter ihren Zeitgenossen, besonders in Athen.
Je-doch brachte ihnen ihre Einstellung zu Wahrheit und Moral heftige Kritik
ein. Sokrates, Platon und Aristoteles stellten die philosophische Grundlage
der sophistischen Lehren in Frage. Vor allem Platon verurteilte die
Tatsache, daß die Sophisten für ihren Unterricht Geld verlangten. In seinen
sokratischen Dialogen werden immer wieder damals namhafte Sophisten von
Sokrates im Rededuell deklassiert. Sokrates, der der eristischen
(überreden-den) Dialektik der Sophisten seine dialogische (überzeugende)
Dialektik entgegenstellte, wurde später von dem griechischen Dramatiker
Aristophanes selbst als Sophist dargestellt. Als solcher wurde der auch
wegen Jugendverführung von einem Gericht in Athen zum Tode verurteilt. Als
Folge dieser Kritik hat der Begriff Sophist eine negative Bedeutung
ange-nommen, die noch heute etwa im Begriff Sophisterei zu spüren ist, mit
dem man seinem Gegner Scheinwissen attestiert. Zu den führenden Vertretern
der griechischen Sophistik zählten Protagoras und Gorgias, denen Platon
jeweils einen sokratischen Dialog widmete.
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