Am Morgen des 24. 12. 1919 gegen 7. 30 Uhr behoben der Zahlmeister der L.Q. Whiteshoe Company, ein Fahrer und ein Wächter die Lohngelder der Firma in einer Höhe von 30.000$ bei Bridgewater Trust Company, und hatten vor, diese auf einer Lore in die Schuhfabrik zu transportierten. Doch die Lore wurde von einem Wagen, in dem \"ausländisch aussehende Männer\" saßen, an einer Kreuzung am weiterfahren gehindert. Drei Männer entstiegen diesem Wagen - einer der dreien mit einer Flinte, die anderen beiden mit je einer Handfeuerwaffe bewaffnet - und gingen zu dem Lastwagen mit den Lohngeldern. Der mit der Flinte bewaffnete Mann, sowie einer der anderen \"Banditen\" feuerten daraufhin auf den Lastwagen, was der Wächter wiederum mit 2 Schüssen erwiderte und der Fahrer der Lore wich schließlich aus der Straßenfahrbahn aus und raste, um den Räubern zu entkommen, davon. Der Lastwagen geriet auf der feuchten Straße ins Schleudern und krachte schlußendlich in einem Telefonmast. Bei diesem ersten der beiden Raubüberfälle, an dem übrigens insgesamt vier Banditen beteiligt waren, wobei drei den Lastwagen angriffen, während der dritte als Fahrer fungierte, und somit die ganze Zeit über in dem Fahrzeug blieb, wurde niemand verletzt und auch die Lohngelder bleiben in Sicherheit.
Die Schuhfirma beauftragte nun die Detektei Pikerton mit den Nachforschungen betreffend des versuchten Raubüberfalls, und an Hand der Zeugenaussagen begab sich schlußendlich folgendes Bild für den Mann mit Flinte: ca. 40 Jahre alt, 5 Fuß 8 Zoll groß, ca. 150 Pfund, schwarzes Haar, dunkler Teint und Schnurrbart.
Der Polizeichef Michael E. Steward meinte, daß es sich hierbei um das Werk einer \"von außerhalb der Stadt gekommenen Russenbande\" gehandelt habe.
Bereits vier Monate später trug sich ein mit mehr Erfolg und tödlichen Folgen gekennzeichnete Raubüberfall zu.
Am Donnerstag, dem 15. April 1920, trafen die Lohngelder der Firma Slater und Morrill Shoe Company mit dem Morgenzug am Bahnhof des kleinen Städtchens South Braintree im US-Staat Massachusetts ein. Gegen 15 Uhr wurden die beiden Pakete mit Lohngeldern in Höhe von 15.776,59$ von zwei Angestellte der Firma, dem Zahlmeister Frederick A. Paramenter und dem Wächter Alessandro Berardelli abgeholt, um in die Fabrik geschafft zu werden. Gewöhnlich wurden die beiden von 3 anderen Männern begleitet, waren bewaffnet und legten den kurzen Weg in einem Auto zurück. Doch an diesem 15. April. 1920 waren Parmenter und Berardelli allein unterwegs, und wollten den Weg zur Fabrik unbewaffnet und zu Fuß zurücklegen. Doch auf der Straße wurden sie von mehreren Täter überfallen. Berardelli war auf der Stelle tot, während Parmenter noch 14 Stunden weiterlebte. Während des Überfalls kam ein kleiner Wagen der Marke Buick mit mehreren Insassen vorbei, die Täter warfen die Geldpakete in das Auto und sprangen selbst in den Wagen, der mit hoher Geschwindigkeit den Tatort verläßt.
|