Für die sichere Transaktionsabwicklung sind drei wesentliche Voraussetzungen zu erfüllen: Die Sicherheit der Informationen während der Übertragung, die eindeutige Bestimmung der Sender- und Empfängeridentitäten sowie darauf aufbauend die vertragsrechtliche Bindung . Die Ermöglichung des Verschlüsselns von Daten hat diesbezüglich wahrlich eine Schlüsselstellung, da sie zu Lösungen bei allen drei Problembereiche beitragen kann. Dazu zählen insbesondere die Identifikation von Geschäftspartnern durch digitale Unter¬schriften sowie die Absicherung des Datenversandes über die offenen Netze des Internet.
Letztere Thematik ist nicht nur für den kommerziellen Bereich, sondern auch für die Siche¬rung der Privatsphäre des einzelnen Nutzers von Bedeutung. Gleichwohl, ob Bestellungen, Kreditkartennummern oder private Korrespondenz durch das Internet übermittelt werden, Absicherung vor dem Abfangen der Daten durch Unbefugte ist zur Zeit nur durch Verschlüsselungsanwendungen möglich.
\"Die \'Wissenschaft\', die aus einer ebenso durchschaubaren wie unverbindlichen Menge von Daten diese Ziele herausmodelliert, heißt Kryptographie. Mit ihren Methoden können Nachrichten gleichermaßen unlesbar (für Unbefugte) wie unbestreitbar (für den \'Unterzeichner\') gemacht werden. Erst kryptographische Verfahren ermöglichen sichere finanzielle Transaktionen, elektronische Münzen und Anonymität (ein \'anonymer\' Absender hilft wenig, wenn eine Spur von Verbindungsda¬ten ihn dann doch entlarvt).\"
So kommt es, daß die einzelnen Anwender, die auf die Wahrung ihrer Privatsphäre Wert legen und Unternehmen, die das Internet als Verkaufsmedium nutzen wollen, in dieser Frage gemeinsame Interessen verfolgen, obwohl sie in der Datenschutzfrage ob der Rechtmäßig¬keit der Erfassung und Verwendung von Konsumentendaten (der sogenannte gläserne Konsument) gegensätzliche Ziele haben. Es entsteht also eine ungewöhnliche Allianz gegen staatliche Bestrebungen, Internetkryptografie nur unter bestimmten Bedingungen zu erlauben.
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