Im Zuge der Perserkriege ab 500 v. Ohr. erfuhr die athenische Polis eine tiefgreifende politische Umformung. Die völlige Erfassung der Theten (besitzlose Flottenmannschaft) in Landheer und Flotte zwang die Athener Bürger, die breite Schicht dieser Klasse in die Polis zu integrieren.
Nach dem Sieg über die Perser errang Athen unter Führung des Perikles (um 490-429 v. Chr.) die Hegemonie in Griechenland und Kleinasien. Diese Vorherrschaft beschränkte sich aber keineswegs auf den politischen Bereich, sondern erstreckte sich auch auf Wirtschaft und Kultur. Ein Friedensschluß mit dem Perserreich und die Gründung des Attisch-Delischen Seebundes, der aus einem Kampfbund gegen die Perser in ein Seereich mit Tributzahlungen seiner Mitglieder an Athen umgewandelt wurde, bescherten Athen längeren Frieden und Wohlstand.
Unter Perikles erreichte die attische Demokratie ihre Vollendung. Um auch ärmeren Schichten die Teilnahme am politischen Geschehen zu erleichtern, wurden erstmals Taggelder (Diäten) als Aufwandsentschädigung für politische Versammlungen und die Tätigkeit in politischen Ämtern vom Staat bezahlt. Durch Getreide- und Geldspenden wurde auf Dauer die ärmere Bevölkerung unterstützt.
Trotz der von der attischen Demokratie vorgesehenen Mitbestimmungsmöglichkeiten breiter Kreise der Bevölkerung machten nur wenige wirklich Gebrauch davon. Sehr oft beeinflußten Herkunft und Besitz eine politische Karriere mehr als Leistung. Die Führung des Staates blieb in den Händen einiger durch Verwandtschaft eng verbundener Familien. So mancher Politiker nützte die politischen Möglichkeiten, um mit Hilfe von Ämtern und rhetorischen Fähigkeiten Anhänger zu gewinnen. Ausgeschlossen von politischen Freiheiten waren Sklaven und Frauen.
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