Am 8. Februar 1924 wurde der gebürtige Chinese Gee John als erster Mensch der Welt in der Gaskammer von Carson City in Nevada hingerichtet. Ihm folgte am 21. Mai 1926 Stanko Jukich. Am 2. Juli 1930 musste Robert H. White auf dem Stuhl der Gaskammer Platz nehmen. Dies war die erste Hinrichtung, die protokolliert wurde. Auf die Frage des Gefängnisdirektors nach seinem letzten Wunsch antwortete White: \"Bitte geben Sie mir eine Gasmaske, etwas anderes kann ich unter diesen Umständen nicht brauchen.
Für die Hinrichtung werden bereits früh morgens zwei Pfund Zyankali abgewogen und in zwei Beutel gefüllt. Diese zwei Beutel werden in einem Schacht unter dem Sitz in der Gaskammer befestigt. Etwa 10 Minuten bevor der Gefangene in den Hinrichtungsraum geführt wird, werden die Giftgefässe mit einem Liter destilliertem Wasser (aufgegossen), dem schwefelhaltige Säure zugesetzt wird. Die Gaskammer wird nun auf undichte Stellen untersucht, und der Delinquent wird auf dem Stuhl in der Gaskammer festgeschnallt. Durch ein Sicherheitsventil wird ein an ihm befestigtes Stethoskop nach aussen geführt, damit ein Arzt die Herztöne kontrollieren kann, um den genauen Todeszeitpunkt eintragen zu können.
Damit sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, und die eiserne Tür der Kammer wird geschlossen und versiegelt. Nun wird ein wenig Luft aus der Gaskammer gesaugt, um die Wirkung des Giftgases zu erhöhen. Auf ein Zeichen hin öffnet der Scharfrichter die Ventile, und aus einem Nebenraum fliessen das destillierte Wasser und die Schwefelsäure über die Zyankalibeutel. Dabei entsteht oben genanntes Zyanid. Insgesamt ist die Hinrichtung innerhalb von zwei Minuten vollbracht. Die Todeskandidaten werden gehalten, tief zu inhalieren, da sie so schneller das Bewusstsein verlieren. Der Geruch des Gases ist süsslich, doch es hat den Nachteil, dass es bei falscher Atemtechnik zu Atemlähmung führen kann, bevor eine Bewusstlosigkeit einsetzt. Ist der Tod des Hingerichteten festgestellt, belässt man ihn noch eine weitere halbe Stunde in der Gaskammer, erst dann wird die Luft ausgetauscht, die Kammer mit Wasser ausgewaschen. Erst dann wird der Tote mit Salmiakgeist eingesprüht, um letzte Reste des Gases aus Haut und Kleidung zu beseitigen und schliesslich wird der Tote aus der Kammer entfernt.
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