Ciceros Vorbereitungen
Nachdem Cicero den Sikulern zusagte sie gegen Verres (Statthalter von 73-71 v. Chr.) zu verteidigen, spürte er sofort die Macht Verres und seiner Freunde. Schon bei der Anklage war Korruption im Spiel, da sich auch ein Freund des Verres bemühte als Ankläger zugelassen zu werden. Er dingte sich eine Frist von 110 Tagen aus und reiste nach Sizilien um zu recherchieren. Aber auch dort hatte Verres seine Finger noch im Spiel und man versuchte alles um Cicero zu behindern. Doch der Redner brachte in zwei Monaten genügend Material zusammen und schrieb es in den Büchern 2-5 der Zweiten Actio zusammen. Aber zurück in Rom, hatte Verres schon ein neues Hindernis aufgebaut: Einer seiner Freunde hatte einen Scheinprozess inszeniert, der früher drangenommen wurde, da dieser eine kürzere frist hatte.
Der taktische Plan des Gegners
Verres versuchte mit allen Mitteln den Prozess zu verschieben, da bei den nächsten Wahlen seine Freunde mit Sicherheit in hohe Ämter und zu Konsuln geworden wären. Bei diesem Plan half im auch noch das Gesetz, das verlangte, dass bei einem Repetundenprozess die Beweißaufnahme zweimal stattfand, was den Prozess natürlich in die Länge zog. Die Rechnung des Verres schien auch aufzugehen, bekamen doch tatsächlich zwei seine Verbündeten die Ämter der Konsuln und einer seiner Verbündeten bekam den Vorsitz über den Repetundengerichtshof. So musst Cicero den Prozess noch vor dem Jahresende fertig bringen. Doch Cicero hatte diesem Plan einen sehr gut überlegten entgegenzusetzen. Er lies die langwierige Einleitung weg und begann gleich mit der Beweißaufnahme. So begannder Prozess am 5.August und bereits am 16. August konnte die zweite Verhandlung stattfinden. (Nicht wie von Verres geplant erst am 20. September).
Der tatsächliche Verlauf des Prozesses
Ab 6. August wurden Verres Straftaten durch Zeugen und Urkunden belegt (Er hatte sich 40 Mio. Sesterzen angeeignet). Die erste Verhandlung wurde am 13. August beendet, die Zweite am 20. September beginnen. Dazu kam es jedoch nicht, da Verres mitsamt seiner Schätze ins Exil nach Massilia floh. Dort ließ ihn dann Antonius nach 27 Jahren umbringen.
So hatte die zweite Verhandlung also nicht stattgefunden und das Gericht setzte die Entschädigungssumme auf 3 Mio. Sesterzen fest.
Da sich Cicero jedoch um seine großartige zusammenhängende Rede gebracht fühlte, veröffentlichte er diese in Buchform.
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