Im Bereich Cannabis hat sich die holländische Duldungspolititk mittlerweile bewährt. Nach der Freigabe kam es zwar sofort zu einem rapiden Anstieg der Konsumenten, da viele Neugierige Cannabis probieren wollten, doch flaute die Zahl der regelmäßigen Konsumenten schnell wieder ab. Umfragen belegen, daß nahezu jeder zweite Bürger von Amsterdam im Alter zwischen 20 und 25 Erfahrungen mit Cannabis gemacht hat. Regelmäßig konsumieren jedoch nur ca. 17% dieser Altersgruppe. Je höher man das Alter ansetzt, um so geringer ist allerdings auch der Konsum und in der Altersgruppe der 50-jährigen spielt der Konsum mittlerweile fast keine Rolle mehr (vgl.
Hanf! 8/96: Die Drogenpolitik der Niederlande S.19) Das Einstiegsalter liegt bei mehr als 50% über 18 Jahren und nur 3% der 12-15-jährigen haben jemals konsumiert. Insgesamt liegt der Prozentsatz der regelmäßigen Konsumenten unter dem Prozentsatz in Deutschland und Abhängigkeitsprobleme treten in den Niederlanden nur sehr selten auf. Ca. 5% der Konsumenten werden zu den \"heavy users\" gezählt. Sie konsumieren mehr als 20 mal pro Monat Cannabis und 50% von ihnen haben Erfahrungen mit Heroin, 35% mit Kokain.
Gleichzeitig haben 80% aller Konsumenten niemals Kontakt zu harten Drogen gehabt. Aufgrund der Tatsache, daß prozentual gesehen weniger Menschen regelmäßig Cannabis konsumieren als in Deutschland, kann man davon ausgehen, daß eine Trennung der Märkte wie in den Niederlanden ein sinnvoller Lösungsansatz ist, das Drogenproblem zu lösen. Allerdings müßte man unterbinden, daß sich Dealer harter Drogen in Coffee- Shops aufhalten, was z.B. durch den Verkauf in Apotheken gewährleistet werden könnte.
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