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recht artikel (Interpretation und charakterisierung)

Unser besuch bei der caritasttagesstätte für einen besuch:


1. Finanz
2. Reform

Als wir um 11.00 Uhr wie bestellt vor der Türe standen durften wir erst einmal ca. 1 ½ Stunden in der Kälte stehen und mit bis zu 70 anderen Obdachlosen warten, in die warme Stube gelassen zu werden. Gegen 12.30 Uhr war es dann so weit, wir waren schon ziemlich verfroren, trotz unserer guten Winterjacken. Als wir nun hereingelassen wurden, hofften wir entweder zum helfen eingeteilt zu werden bei der Essensausgabe oder doch wenigstens einen warmen Sitzplatz zu bekommen.

     Doch dieser Traum von einem warmen Sitzplatz und etwas zum Essen sollte sich noch nicht so schnell erfüllen. Wir waren nun zwar in die Tagesstätte gelangt, doch diese war wie immer im Winter, bei eisiger Kälte mal wieder überfüllt, also mußten wir mit einem Stehplatz im kühlen Treppenhaus Vorliebe nehmen, doch immer noch besser als wie viele andere noch einmal eine Stunde warten draußen in der Kälte. Vom Rande aus beobachteten wir nun das ganze geschehen für nochmals ca. 2 Stunden. Es war reger betrieb in der Tagesstätte, viele kamen einfach nur her um schnell etwas zu Essen und dann gleich weiter zu ziehen, andere begaben sich ziemlich rasch nach oben in den Schlafraum und wieder andere unterhielten sich oder spielten Skat. Von einigen der Obdachlosen wurden wir gefragt wie alt wir den seien und sie bedauerten uns, da wir ja noch so jung wären und schon Obdachlos, jeder von ihnen erzählte uns dann, was er im munteren Alter von 15 noch gemacht habe und war stolz darauf.

     Andere stellten sich einfach zu uns und erzählten uns was für Vorteile ein Mofa hat und das wir doch den Führerschein machen sollten. Gegen 14.30 Uhr war es dann endlich soweit, es wurden 2 Plätze frei und wir konnten uns setzen und etwas zum Essen kaufen. Nun sasen wir also am Tisch mit 4 anderen Obdachlosen und wir waren gespannt was jetzt wohl passieren würde. Doch es kam mal wieder ganz anders wie wir es uns gedacht hatten. Von den Vieren interessierte sich nur eine für uns, doch die war stock besoffen und sie erzählte uns einfach sie redete einfach los.

     Im laufe des Gesprächs, besser gesagt ihrer Erzählung stellte sich heraus, daß sie seit 5 Jahren Obdach und Arbeitslos war, gelernte Dachdeckerin und das gestern einer ihrer Freunde gestorben war, der 20. Tote in 5 Jahren Obdachlosigkeit. Nun war es inzwischen 16.00 Uhr und der Tag nahm sein Ende, wir waren teilweise enttäuscht aber auch ziemlich fertig und froh eine warme Wohnung zu haben und sich jetzt nicht auf die Suche nach einem sicheren und warmen Schlafplatz machen zu müssen.

 
 

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