Wie man Antiliberalist sein kann und doch ganz anderer Meinung als seine Kritikerkol¬legen lt sich an Unger ablesen. Der Liberalismus verstellt uns seiner Meinung nach die Mglichkeit, ganzheitliche Persnlichkeiten zu sein. Der liberale Mensch ist zu unterwr¬fig.(Siehe S.258) Nichts ist schlimmer als der Status Quo. Gefragt ist ein Niederreien von Hierachien, ein \"context smashing\", eine vollstndige Vernderung der Gesellschaft.
Menschen in liberalen Gesellschaften sind gesichtslose Vertreter von vorbestimmten Rollen. \"Wir reden und handeln, als ob Institutionen naturgegeben, notwendig und heilig wren.\"(S.284) Wenn wir erst erkennen, da alles Politik ist, werden wir von Marionetten zu den Architekten des sozialen Umfelds.(Siehe ebd.) Die Gewaltenteilung vereitelt ein¬greifende Reformen und Verfassungen schreiben zuviel fest.(Siehe S.285 u. 288) Einige Ideen des Liberalismus, die sich dem persnlichen Schutz der Freiheit und dem der Privat¬sphre widmen, sind indes nicht abzulehnen.(Vgl. S.271f.)
Als Gemeinsamkeiten aller Antiliberalen sieht Holmes die Verdammung moderner Ge¬sellschaften und das Verachten des hedonistischen Materialismus an. Antiliberalisten hal¬ten dem Liberalismus Sinnverlust und geistige Verarmung vor und schreiben der Wissen¬schaft eine Vergttlichung des Menschen zu (sie ist berdies ungeeignet, Mastbe fr moralisches Handeln zu entwickeln). Die Emanzipation vom christlichen Erbe geben sie die Schuld fr die bel in liberalen Gesellschaften.(Vgl. S.445)
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