Die Kieler Thesen haben die \"Wirtschaft im sozialen Rechtsstaat\" zum Thema. Man bekennt sich zunf°chst zum sozialen Liberalismus und stellt fest, daf¨ ein \"Minimum staatlichen Einflusses keineswegs immer ein Maximum an Freiheit ffØr den einzelnen\" bedeutet. Gleichzeitig wird vor einer unbegrenzten und ungebundenen Wahrnehmung von staatlichen Aufgaben gewarnt (\"geff°hrliches Mittel illegitimer MachtausfØbung\").
Liberale Wirtschaftspolitik dient allen BfØrgern und ist nicht auf Gruppeninteressen und Privilegien ausgerichtet, sie schafft Chancengleichheit.
These 10 des zweiten Abschnittes (\"Es gibt Grenzen der Machbarkeit\") spricht nunmehr von \"fØberzogenen VerteilungsansprfØchen aller sozialer Gruppen\" auf welche die Schwierigkeiten konjunkturpolitischer Steuerung unter anderem beruht.
Das ffØr notwendig gehaltende Wirtschaftswachstum \"richtet sich nicht einseitig an ein Bruttosozialprodukt-Wachstum\" aus. Zur Bewertung gehfÐren ebenso soziale Indikatoren, Umweltvertrf°glichkeit, humanere Arbeitsbedingungen und gerechtere Verteilung der Zuwf°chse.
Es gilt, Anpassungshemmnisse abzubauen, die private Investitionstf°tigkeit zu sichern und die Mobilitf°t der Arbeitskrf°fte und des Kapitals zu erhfÐhen. Die Verteilungspolitik sorgt daffØr, daf¨ \"die marktmf°f¨ige Einkommensdifferenzierung nicht zu gesellschaftspolitisch unertrf°glichen Spannungen ffØhrt.\"
|