Jugendkultur zielt u.a. auf die Schaffung eines neuen Menschentyps. Sein Anspruch: Jeder von Entfremdung und Kulturindustrie infizierte Lebensform (uncool) ist eine auf Integrität, Schönheit, Autonomie (cool) zielende Alternative entgegenzusetzen. Zur Konstitution ihres ästhetischen Systems sind für Jugendkultur drei Momente ausschlaggebend:
1. Eine als defizitär empfundene, weil Widersprüche oder Ausgrenzung produzierende Hauptkultur.
2. Die Geschichte der Jugendkultur selbst, und mit ihr der Versuch, den Musik zur Zeit\" genannten Nachhall des Weltlaufes, in eine dem Jetzt adäquate Form zu überführen.
3. Outlawfiguren durch Ausgrenzung (Schwarze, Rocker, Schwule, Junkies) oder dissidente Intellektuelle wie Literaten (Kerouack, Brinkmann, Goetz), Regisseure, Wissenschaftler (Chomsky, Leary, Hall)
Die exilierten Stilproduzenten bewegen sich nach der kreativen Erschaffung einer Ästhetik auf das Innen zu und das Innen will es wissen. Womit wir uns langsam dem Übergang von underground\" zum Mainstream nähern, der Wendung von Minderheitenkultur auf corporate culture, der Fähigkeit der Macht, das Andere als Modernisierungsdiskurs sich einzuverleiben und wie dieser Prozeß über Kommunikation vermittelt wird.
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