Herbert Riehl-Heyse galt bis zu seinem Tod am 23. April 2003 als einer der renommiertesten Printjournalisten in der Bundesrepublik. Von allen Seiten, auch von der journalistischen, politischen und intellektuellen Gegnerschaft, erhielt und erhält der Jurist fast durchweg großes Lob.
Geboren wurde Herbert Riehl-Heyse 1940 in Altötting. Außerordentliche Prägung für seine spätere Arbeit erlangte der spätere Redakteur der "Süddeutschen Zeitung" durch seine stark katholische Erziehung (er lebte während seiner Schulzeit in einem von den Salesianern Don Boscos Knabenseminar) sowie durch die traurige Tatsache, dass sein Vater von SS-Mitgliedern kurz vor Kriegsende im April 1945 erschossen wurde. Nach einem Jura-Studium absolvierte er beide Examina bis zur Befähigung zum Richteramt. Doch in die Jurisprudenz wollte er nicht, stattdessen lieber seinem Bruder Hans Riehl, der lange Jahre Chefredakteur der Münchener "tz" war , in die Medien folgen.
Die ersten journalistischen Schritte unternahm er nach dem zweiten Staatsexamen bei der Münchner "Katholischen Kirchenzeitung" unter Chefredakteur Lorenz Freiberger, selbst Jurist, den er bis zuletzt als Lehrmeister schätzte. Riehl-Heyse, der "ein großartiger Reporter" gewesen sei, volontierte ab 1968 beim \"Münchner Merkur\" und stieß 1971 zur \"Süddeutschen Zeitung\", der er abgesehen von einem kurzen Zwischenspiel beim Hamburger Magazin \"Stern\" 1989 treu blieb.
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