Aus ihren Erfahrungen mit den feudal-merkantilistischen Fesseln war die Konzeption der Klassiker, wie A. Smith und D. Ricardo, von der freien Konkurrenz entstanden. Für sie war der freie Wettbewerb ein unbeschränkter, mit der Freiheit als Ziel in sich. Wettbewerb ist hier ein Verfahren herrschaftsfreier, gesellschaftlicher Koordination, das eine optimale Synthese aus den Zielen Freiheit, Gleichheit und Wohlstand für alle garantiert. Die Aufgaben des Staates bestehen neben der Sicherheitspolitik lediglich in der Bereitstellung einer funktionsfähigen Rechtsordnung, in deren Rahmen jedermann seine Interessen frei verfolgen und sein Kapital im Wettbewerb einsetzen kann.
Die Ergebnisse dieses Modells sind die Verteilung des Sozialprodukts nach dem Leistungsprinzip, Bedarfsbefriedigung durch dezentrale Lenkungsmechanismen und Konsumentensouveränität, d.h. Angebot nach den tatsächlichen Bedürfnissen und nicht nach nationalen Prestigeprojekten.
Die Kritik an diesem Modell besteht in der unzureichenden sozialen Kontrolle des Wettbewerbs zur Vermeidung von verdeckten Qualitätsminderungen und Täuschung der Marktgegenseite. Es gibt die Gefahr der Selbstbeseitigung des Wettbewerbs.
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