An vielen Beispielen und Zahlen wird sichtbar, dass Großfusionen heutzutage an der Tagesordnung sind und Deutschlands Unternehmen ganz weit oben auf der Fusionswelle stehen. Damit sind sie in einigen Branchen zu sog. Global-Player aufgestiegen. In anderen Branchen wiederum hat man es durch Zusammenschlüsse zumindest geschafft, einen gewissen Marktanteil abzubekommen. Letztendlich war diese Entwicklung abzusehen bzw. notwendig. Mit der Beendigung des Kalten Krieges und der Einführung der EU mussten sich die Unternehmen auf die immer größer werdenden und dynamischeren Märkte, auf technische Umwälzungen (vor allem in der Informatik und Telekommunikation) und auf die Öffnung neuer Branchen durch Privatisierung und Deregulierung weltweit einstellen. Sie mussten lernen, nicht mehr nur national sondern auch global zu denken (Quelle 36). Um nun auf diesen Märkten auch wettbewerbsfähig zu sein, waren eben Fusionen auf nationaler oder internationaler Ebene erforderlich. Allerdings bedeutet das nicht, dass nur die Großen am Markt bestehen (...trotz gewisser Vorteile wie größere Forschungs- und Entwicklungsbudgets, wirtschaftliche Vorteile bei der Produktion größerer Mengen, ausgedehnte geographische Präsenz etc.). Auch die Kleinen haben Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind, wie eine größere Flexibilität und Wendigkeit, schnellere Reaktionen auf Marktereignisse, kürzere Wege im Unternehmen, die Nähe zum Kunden aber auch die eigene Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Ich glaube, dass nur die Unternehmen an den Märkten bestehen - ob groß oder klein - die in der Lage sind, Veränderungen auf dem Markt zu erkennen und mit neuen innovativen Produkten zu reagieren, nicht nur einmalig sondern kontinuierlich.
Die Reaktionen der Deutschen auf die Fusionswelle in Deutschland sind im Allgemeinen positiv. 82% der Deutschen sind der Meinung, dass Firmenzusammenschlüsse wie Daimler-Chrysler helfen, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Man kann also sehen, dass die Akzeptanz von internationalen Firmenzusammenschlüssen bei den Deutschen sehr groß ist (Quelle 37).
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