Name: Horst Köhler
Geburtstag: 22. Februar 1943
Geburtsort: Skierbieszów, Polen
Partei: CDU
Werdegang: 1976 tritt Köhler in die Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums in Bonn ein. Minister ist zu dieser Zeit ist Otto Graf Lambsdorff. 1981 wechselt Köhler von Bonn nach Kiel und wird Referent des Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg in der Staatskanzlei. Köhler arbeitet sich in die Probleme des strukturschwachen Bundeslandes zwischen Nord- und Ostsee ein und sucht nach Lösungen für
Schleswig-Holstein. Die Zusammenarbeit mit dem Ministerpräsidenten wird Köhler prägen. Als Gerhard Stoltenberg 1982 im Zuge des Regierungswechsels Bundesfinanzminister wird, verlässt Köhler Kiel und kommt zurück nach Bonn. Dort arbeitet er im Leitungsstab des Finanzministeriums und wird Leiter des Ministerbüros. Er übernimmt die Grundsatzabteilung des Bundesfinanzministeriums. In diese Zeit fällt die Steuerreform 1985. Später leitet Köhler die Abteilung Geld und Kredit, die für die internationale Finanz- und Währungspolitik zuständig ist.
1990 ernennt Bundesfinanzminister Theo Waigel Horst Köhler zum Staatssekretär. Köhler verhandelt mit der DDR-Führung über die deutsch-deutsche Währungsunion. In Moskau verhandelt er über den Abzug der sowjetischen Truppen aus der ehemaligen DDR. Er ist Chefunterhändler beim Maastricht-Vertrag über die Europäische Währungsunion, zugleich persönlicher Beauftragter (\"Sherpa\") von Bundeskanzler Helmut Kohl für die Weltwirtschaftsgipfel der seinerzeit sieben führenden Industrienationen. Köhler organisiert den Weltwirtschaftsgipfel von München, als Deutschland 1992 Gastgeber der G-7 ist.
Aus familiären Gründen scheidet Horst Köhler 1993 aus der Bundesregierung aus. Er wird Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Köhler setzt sich für ein modernes Bild der Sparkassenorganisation ein, sieht die besondere Verantwortung der Sparkassen für den Mittelstand und das soziale Klima in den Kommunen. Fünf Jahre später ruft Helmut Kohl an und bittet Köhler, Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London zu werden. Köhler stimmt zu. Aufgabe der Bank ist es, Marktwirtschaft und Demokratie in den ehemaligen Ostblockstaaten aufzubauen. Köhler steuert die Geschäftspolitik der Bank auf die stärkere Unterstützung von mittelständischen Unternehmen um. Die Marktwirtschaft soll von unten aufgebaut werden.
Zwei Jahre später bittet ein anderer Bundeskanzler, Gerhard Schröder, den Wirtschaftsfachmann Köhler um Unterstützung: Auf Vorschlag des deutschen Bundeskanzlers wird Horst Köhler im Jahr 2000 Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington, D.C. Köhler setzt sich zum Ziel, die Geschäftspolitik des IWF transparent zu machen und stärker auf Krisenprävention auszurichten. Deshalb verstärkt er die Zusammenarbeit des IWF mit der Weltbank unter
James D. Wolfensohn. Köhler ist davon überzeugt, dass die dauerhafte Sicherung von Frieden und Stabilität mehr Einsatz und Erfolg bei der Bekämpfung der Armut verlangt. Dafür leitet er umfangreiche Reformen beim IWF ein, führt viele Gespräche mit Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Die Universität Tübingen ernennt Köhler 2003 zum Honorar-Professor.
Am 4. Mai 2004 benennen CDU, CSU und FDP Horst Köhler zum gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai wählt ihn die Bundesversammlung im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von 604 Stimmen zum neunten Bundespräsidenten. Am 1. Juli 2004 legt Köhler vor den Mitgliedern von Bundestag und Bundesrat im Plenum des Deutschen Bundestages den Amtseid ab.
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