Durch Mailinglisten wurde E-Mail auf einen weiteren Adressatenkreis ausgedehnt. Eine Mailing List entspricht einem Verteiler, also einer Liste von Adressen von Personen, die regelmäßig Informationen zu bestimmten Themenkreisen erhalten möchten (z.B. Rundbriefe von Vereinen oder ähnliches). Da jedes Mitglied dieser Liste allerdings sowohl empfangen als auch (an alle oder per privater E-Mail an einzelne) senden kann, bieten Mailinglisten polidirektionale Massenkommunikation.
Im Internet übernimmt ein E-Mail-Roboter, ein sogenannter Mailserver, die Aufgabe des Versandes. Meist kann man bei diesem mittels einer einfachen E-Mail eine Mailingliste abonnieren. Der Mailserver übernimmt nun die Aufgabe, alle eingehenden Nachrichten an alle weiterzusenden, die die Liste abonniert haben. So entstehen Interessengemeinschaften, die sich z.T. über hochspezielle Themen austauschen. Es gibt moderierte und unmoderierte Listen. Während bei unmoderierten Listen keine Kontrollen existieren, fungiert bei dem ersten Typ eine Person (meist der Initiator der Liste) als Moderator, der Fragen beantwor¬tet, auf Angebote außerhalb der Liste hinweist (sogenannte Frequently Asked Questions-Listen, die z.B. ständig wiederkehrende Fragen beantworten) oder Teilnehmer zurechtweist.
Usenet News ist das 1979 etablierte System verschiedenster öffentlicher Diskussionsforen. Diese sind hierarchisch in Themengebiete gegliedert. Im Gegensatz zu Mailinglisten sind diese jedoch nicht per E-Mail, sondern über Newsreader genannte Programme erreichbar, die auf die lokalen Server zugreifen, auf denen die Nachrichten der Gruppe gespeichert sind. Auch sind Newsgroups im Gegensatz zu Mailinglisten relativ schwierig zu initiieren, weil dieser Vorgang durch eine genau festgelegte Prozedur reglementiert ist . Die Newsgruppen kann man als digitale \"schwarze Bretter\" verstehen.
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