Nach dem die Frage, \"Was ist eine Marke?\", in verschiedener Hinsicht beleuchtet wurde, soll eine kurze kritische Schlußbetrachtung nicht fehlen.
Der geschichtliche Rückblick im Markenwesen läßt erkennen, daß die ursprünglichen Funktionen von Marken im Laufe der Zeit von den Mechanismen der modernen Marktwirtschaft verdrängt wurden. Anstelle der eigentlichen Funktion, Produkte zu markieren um einen Austausch von qualitativ hochwertiger Ware zu bewirken, treten heute Aspekte der Profitmaximierung und Marktbehauptung. Produktferne Werbung ersetzt heute die eigenständige Selbstprofilierung von früheren Markenprodukten. Damit einhergehend ist ein erheblicher Kostenfaktor für Unternehmen, der den Verkaufspreisen innewohnt. Somit müssen sich Markenanbieter die Frage gefallen lassen, ob Marken wirklich wert sind, was sie versprechen. Gerade in der Pharmazeutischen Industrie herrschen erhebliche Preisdifferenzen zwischen Markenartikel und sogenannten Generikas, was gegenwärtig sogar Niederschlag in der Diskussion zur Gesundheitsreform findet. In dem heutigen Informationszeitalter, in dem der Markt von Markenware überschwemmt wird, droht durch manipulierende Werbung eine Verzerrung der Wettbewerbschancen. Finanzstarke Unternehmen könne, im Gegensatz zu mittelständischen Unternehmen, die Käufergunst mit Hilfe von Markenartikel zu ihren Gunsten entscheiden. Somit entstehen Meinungsmonopole, die die Markttransparenz herabsetzen.
Die Marke hat in ihrer Bedeutung einen Wandel durchlebt. Was ist eine Marke? Ein Jurist, dessen Entscheidungsbasis auf geschichtlichem Fundament aufbaut, wird diese Frage immer anders beantworten müssen als ein moderner Betriebswirt, dessen Erfolg vom geschickten Agieren im heutigen Wirtschaftsleben bestimmt wird.
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