Der Leistungslohn ist eine leistungsabhängige Lohnform. Er steht nicht, wie der Zeitlohn, zur Arbeitszeit, sondern zur Arbeitsleistung in unmittelbarer Beziehung. Er wird bestimmt durch den in einer Zeiteinheit erstellten Arbeitswert.
proportionaler Leistungslohn: (Wenn der Verdienst im gleichen Verhältnis wie die Leistung steigt.)
progressive Leistungslohn: (Wenn für alle über eine bestimmte Größe hinausgehenden Leistungen ein
sich ständig steigender Lohnsatz gezahlt wird.)
degressiver Leistungslohn: (Wenn für die höheren Leistungen immer niedrigere Lohnsätze verrechnet
werden.)
Lohnsteigerung
Stückzahl/
Zeiteinheit degressiv proportional progressiv
60 (Normalleistung) 300 300 300
66 324 330 342
72 342 360 396
1.1 Verfahren der Vorgabezeitermittlung
Die Vorgabezeit, auch Akkordzeit genannt, ist die für eine Arbeit vorzugebende Sollzeit, die für die ordnungsgemäße Erledigung eines Arbeitsauftrages benötigt wird. Die Vorgabezeit kann durch Messen, Schätzen und Rechnen bestimmt werden.
Sie hängt ab von:
- der Fertigungsart (Einzel, Serien, oder Massenfertigung)
- dem Betriebstyp (Klein-, Mittel,- oder Großbetrieb)
- den Erzeugnissen (Einzelteile, Baugruppen, Geräte)
- den Fertigungsverfahren ( spanabhebend, spanlos, Montage)
1.2 Systeme der vorbestimmten Zeiten
Die Systeme der vorbestimmten Zeiten gehen von Arbeitsstudienverfahren aus, die es ermöglichen, den Zeitbedarf für eine Arbeit theoretisch im voraus zu berechnen, ohne ihn erst bei der Arbeitseinführung messen zu müssen.
bekannteste Methoden: - Methods Time Measurement (MTM)
- Work Faktor System (WF)
- Dimensional Motion Time (DMT)
1.3 Akkordlohn
Man unterscheidet:
1.3.1 Der Stückgeld - Akkord
hat als Akkordbasis (Entlohnung je Leistungseinheit) einen festen Geldbetrag, den der Arbeiter für seine Leistung ohne Rücksicht auf die tatsächlich benötigte Arbeitszeit erhält.
1.3.2 Der Stückzeit - Akkord
hat als Ak.kordbasis ein feste Zeit, die sog. Vorgabezeit. Der Arbeiter erhält für eine bestimmte Arbeitsleistung, unabhängig von der tatsächlichen benötigten Arbeitszeit, diese feste Zeit vergütet. (wird in der Praxis in überwiegendem Maße angewandt).
1.4 DER PRÄMIENLOHN
Der Prämienlohn ist eine leistungsabhängige Entlohnungsform, die nicht proportional zur Leistungssteigerung verläuft. Er setzt sich zusammen aus einem Grundlohn und einer Prämie.
Der Verdienst im Prämienlohnverfahren (Vp) ist:
Vp = Grundlohn + Prämie
Grundlohn: Er kann als Zeitlohn oder als Akkordlohn vorkommen.
Prämie: Sie ist ein Lohnzuschlag für besondere Arbeitsleistung.
- können linear, progressiv und degressiv gewährt werden.
- können quantitäts oder qualitätsbezogen sein.
1.4.1 Prämienarten:
Prämien werden durch Leistungszahlen erfaßt.
Man unterscheidet:
- Mengen - oder Zeiteinsparungsprämie
- Nutzungsprämie
- Güte und Ersparnisprämie
- kombinierte Prämie
1.5 VT, NT, Anwendung des Leistungs,Akkord, und Prämienlohns (Folie)
VT: - Möglichkeiten der freien Leistungsentfaltung
- höhere Leistung des Arbeiters infolge des vorhandenen Leistungsanreizes
- gerechte Bezahlung in Bezug auf die Leistung des Arbeiters
- höhere Produktivität des Betriebes
- feststehende Fertigungszeiten für die Kalkulation und die Planung
NT: - Schwierigkeiten in der Bezahlung unbeeinflußbarer Zeiten, d.h. der Zeiten, die
reine Maschinenzeiten sind und auf die die Leistung des Arbeiters ohne Einfluß
- Gefahr der Qualitätsminderung
- erhöhte Inanspruchnahme von Fertigungsgemeinkosten, hervorgerufen durch eine
Überbeanspruchung und Überlastung der Betriebsmittel und -hilfsmittel.
Anwendung: - bei Werkstücken, wo eine nicht so hohe Qualität gefragt ist
- bei billigeren Werkstücken
- wenn der Arbeitsumfang und damit die Zeit sich im voraus genau bestimmen lassen.
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