Der Teil des Gehirns der mit der Bewusstseinsbildung verbunden ist, heißt Großhirnrinde.
Bis zur 18. Schwangerschaftswoche ist die Großhirnrinde noch nicht soweit ausgebildet, dass es Signal, die Schmerzempfinden auslösen, empfangen kann.
Zwischen 18 und 25 Wochen ist der Fötus in einer Art Schlaf und vermutlich nicht fähig, Schmerz zu empfinden.
Erst etwa in der 30. Schwangerschaftswoche hat der Fötus Bewusstsein. Wenn er zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Mutterleibs lebendig wäre, würde er als Baby, keinesfalls mehr als Fötus gelten.
Um sicher zu gehen, nimmt man die 18. Schwangerschaftswoche als Grenzlinie an.
Vor Erreichen der 18. Woche gibt es keinen Grund, einen Fötus vor schädigenden Eingriffen der Forschung zu schützen, denn dem Fötus kann ja kein Schmerz zugefügt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass der Schwangerschaftsabbruch und die Verwendung von fötalem Gewebe völlig getrennt werden. Es soll verhindert werden, dass z.B. eine Frau eine Abtreibung vornehmen lässt, um Gewebe zu spenden, welches das Leben eines Verwandten, vielleicht sogar eines eigenen Kindes retten könnte.
Aus diesem Grund haben oder entwickeln viele Länder Gesetze für die Verwendung fötalen Gewebes aus indizierten Schwangerschaftsabbrüchen um eine steigende Zahl von Abtreibungen zu verhindern.
Es kann auch gefordert werden, dass die Spende absolut anonym bleiben muss.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist an sich moralisch neutral, sofern dieser vor der 18. Woche durchgeführt wird.
Selbst eine später vorgenommene Abtreibung, die beim Fötus mit Schmerz verbunden ist, könnte gerechtfertigt werden, wenn sich dadurch größere Leiden einer anderen Person verhindern ließen.
Wie z.B. eine ältere, an Alzheimer erkrankte Person.
Sind der Arzt, der die Frau wegen der Abtreibung berät und der Arzt, der fötales Gewebe für einen sterbenden Patienten braucht, ein und dieselbe Person, dann besteht die Gefahr, dass der Arzt der Schwangeren keinen neutralen Rat gibt.
Zum Schutz der Schwangeren, sollten diese Positionen nie die gleiche Person durchführen lassen.
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