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Die meisten lateinischen Reiseberichte, die in Renaissance und Barock entstehen, sind, da überwiegend von Studenten verfaßt, in Gedichtform geschrieben und meist adeligen Gönner gewidmet. Durch Gedichte über akademische Reisen kann der Autor außerdem Ehrungen bekommen.
Als Hodoeporica werden Gedichte und Prosabeschreibungen bezeichnet, denen eine echte Reise zugrundeliegt. Die gewählte Art läßt auch Schlüsse auf die Art der Darstellung zu: Währe ...
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Schon seit dem Mittelalter gibt es in Deutschland viele Wanderstudenten, was sich auch durch Universitätsgründungen nicht ändert. Während am Anfang nur die Bürger studieren, kommen im 16. Jh. auch die Adeligen dazu. Jedes Land hat eigene Vorteile zu bieten: Frankreich besitzt eine gute Infrastruktur, in der die Studenten gute Manieren lernen können, in Italien gibt es eine Einführung in die Antike und in der Niederländischen Republik kann man ein ...
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Im gesamten gibt es 5 Reisearten nach Asien: diplomatische Reisen, Handelsreisen, Christliche Missionsreisen, wissenschaftliche Forschungsreisen und die Individualreise einzelner Personen.
Einer der literarisch besten Reiseberichte ist die "Allerneueste und wahrhaftige Ost-Indianische Reise-Beschreibung" von Christoph Barchewitz. Er will seine Leser nicht nur belehren, sondern auch unterhalten und webt deshalb Reisebeschreibung, Bemerkungen zum ...
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Im 18. Jh. macht sich vor allem der bildungsbeflissene Bürger auf die Reise. Alles, was ihm auffälliges begegnet, notiert er und veröffentlicht es nach der Rückkehr. Viele reisen auch mit exakten Vorstellungen. So entstehen die geologische, biologische und literarische Reise. In der Aufklärungszeit entstehen etwa 10.000 Reisebeschreibungen in verschiedensten Formen, z.B. Tagebuch, Brief, Stationenchronik.
Die absolutistischen Verwaltungen sehen ...
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Als um 1700 auch das gehobene Bürgertum auf Kavalierstour geht, erfolgt eine Wandlung zurück zum Herkömmlichen Prinzip der Studienreise: Die zu Hause den Büchern entnommenen Kenntnisse sollen mit eigenen Augen selbst überprüft werden. Die Interessen der Reisenden sind weitgehend gleich, auch die Reiseroute ist bereits vereinheitlicht. Die Reise von Johann Caspar Goethe darf als repräsentativ für die Laienkultur der bürgerlichen Aufklärung angeseh ...
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Seit 1789 gibt es in Paris etwas besonderes zu betrachten: die Revolution, hinter der alle anderen Interessen, wie Natur, Kunst und Landschaft zurücktreten. Galt bis dahin London als Hauptstadt der Welt, so wird sie nun von Paris abgelöst.
Die meisten Paris-Reiseberichte werden in Zeitschriften veröffentlicht, z.B. Georg Friedrich Recharts "Vertraute Briefe über Frankreich" in seiner Zeitschrift "Frankreich. Aus den Briefen deutscher Männer in P ...
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Zwischen 1815 und 1848 wird das Reisen von der industriellen Revolution erfaßt. Nicht nur die Verkehrsmittel, auch die Reiseziele, wie Paris und London, werden von der Modernisierung ergriffen. Neben den neuen Wahrnehmungsformen, die inhaltlich Zukünftiges beschreiben, existieren auch weiterhin andere Formen, wie die von Alexander von Humboldt vertretene Wissenschaftliche Reisebeschreibung. Eine eigene Kategorie ist der Kriegsbericht, z.B. "Aus d ...
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Als im 19. Jh. die Auswanderungszahlen steigen, wächst das Bedürfnis nach Informationen über Reise- und Ansiedelungsmöglichkeiten. Während bei der ersten großen Auswanderungswelle 1816 - 1817 neben Briefen vor allem Reiseberichte ohne genaue Informationen diese Rolle übernehmen, nehmen sich 1840 die "Ratgeber", eine Mischform von Reisebeschreibung und Reiseführer, dieses Problems an. Die Reiseberichte dieser Zeit sind fast immer aus der Sicht e ...
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Im Laufe des 18. Jh. wird England in die Kavalierstour integriert und gehört fortan zu den Bestandteilen jeder bürgerlichen Bildungsreise. Als die jährlichen Sommerreisen aufkommen, wird England wegen seiner leichten Erreichbarkeit von Deutschland aus zu einem beliebten Reiseziel. Ein weiterer Grund ist die Schönheit Schottlands und des walisischen Berglandes, die erst um 1800 im Zuge der malerischen Landschaftsreisen entdeckt wird. Im 19. Jh. ko ...
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Am Beginn des 20. Jh. wird das Soziale der Berichte durch das Belehrende ersetzt. Führende Verlage unterstützen die Reisenden, da die Reisekosten auch für erfolgreiche Autoren unerschwinglich sind. Bevorzugt werden weit entfernte Ziele, auch in Europa zieht man die früher unbeachteten Länder Spanien und Rußland vor. Doch diese Entdeckerfreude kommt genau zu dem Zeitpunkt, als es nichts mehr zu entdecken gibt. Selbst China ist im Zuge der Europäis ...
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Alfred Kerr (1867 - 1948) durchreist Amerika nicht als Kritiker, sondern als Müßiggänger, der das Land zweckfrei genießt. In seiner dritten Reise durch das "Yankee - Land" beschreibt er nur die Großstädte ohne dem Reiseweg. Der Höhepunkt der Reise ist San Franzisko, das moderne Erfahrung und Schönheit vereint. Der Freudenblick seiner Reiseerfahrung taucht selbst soziale Probleme in die Harmonie eines kapitalistischen Optimismus.
Im Gegensatz daz ...
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Heute hat der Reisebericht seine einstige Bedeutung fast vollständig verloren und wird kaum noch geschrieben. Lediglich die Schilderungen der Abenteurer, wie Extrembergsteiger und Weltumselgler, finden noch Beachtung. Das liegt daran, daß heute eine Reise nur noch als erfolgreich gilt, wenn sie von der Gemeinschaft des Reisenden anerkannt wird. Der Reisende reist diesen Kriterien entsprechend, da er Selbstbestätigung sucht. Weil aber die Reisezie ...
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Der Realismus - Eine Kunstepoche zwischen 1850 und 1890. Dennoch finden wir auch in unserer heutigen Zeit kleine Ableger dieser Epoche. Desweiteren kann man den Realismus nicht als einen Stil bezeichnen, der als einzelner Stamm alleine dasteht. Er hat viele Verästelungen, die es nicht möglich machen ihn zeitlich wie künstlerisch völlig einzugrenzen.
Was der Realismus eigentlich zeigt, lässt sich sehr schnell aus dem Wortlaut entnehmen: Eine ...
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Während der Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts stand Realismus für die Wegbereitung von der abstrakten hin zur darstellenden Kunst. Die kunstgeschichtliche
Definition von Realismus wurzelt in einer Bewegung die vorwiegend in Frankreich dominiert wurde. Als bei der Pariser Weltausstellung 1855 Gustave Courbets
Werke abgelehnt wurden, organisierte er eine eigene Ausstellung unter dem Titel \"Le Realisme\". Damit prägte er den Namen der neuen Richt ...
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Er war sozusagen der Begründer dieser Kunstrichtung, der seine Umgebung ohne Schönheitsregeln darstellte. Er war politisch engagiert und bezog seine
sozial-revolutionären Ideen auch in seine Bilder ein. Zitat: \"Ich bin (...) Anhänger der gesamten Revolution und vor allem Realist... denn Realist zu sein heißt, ein
ehrlicher Freund der vollen Wahrheit zu sein\"
Courbet war der Meinung, dass der Schönheitsbegriff von der Zeit in der man lebt ...
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Er war Karikaturist und vertrat somit einen anderen Realismus als Courbet, denn er stellte die Menschen überspitzt dar und stellte herausstechende Merkmale
in den Vordergrund. Seine Bilder waren vor allem politisch motiviert.
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War ein preußischer Hofmaler, der besonders Pferde und Portraits hervorragend malen konnte.
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Er war körperlich mißgestaltet und rang immer um Anerkennung. Trotz seiner zahlreichen Ehrungen, blieb er doch immer mißtrauisch und verschlossen.
Er schuf das \"Eisenwalzwerk\" mit dem er als erster in Deutschland den modernen Fabrikarbeiter sachlich darstellt.
Für das Bild \"Ballsouper\" (s.125) hat er zahlreiche Skizzen auf Bällen angefertigt. Erzeigt die Gäste in einer Tanzpause bei dem Sturm auf das Buffet und dabei
wird nichts vers ...
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Der in München einer der führenden Künstler war, nahm sich Courbets Kunstauffassung zum Vorbild. Sein einziges Thema war allerdings der Mensch, den er mit
höchster Wirklichkeitstreue wiedergab. Er bemühte sich um möglichst fotografische Darstellung.
Er gründete später den \"Leibl-Kreis\" mit Hans Thoma, Carl Schuch und Wilhelm Trübner
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In England entwickelte sich der \"ethnische Realismus\" in dem man mit Bildern eine Botschaft vermitteln wollte. Vertreter dieser Richtung ist die präraphaelische
Bruderschaft, zu der u.a. William Holmam Hunt, John Everett Millais und Dante Gabriel Rossetti gehörten.
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