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Die Zeit um 1800 ist geprägt von politischer Unruhe, Unsicherheit und großen
Umwälzungen. Die Krise des \"Ancien Regime\" in Frankreich hatte auch auf das
deutsche Reich Einfluß: Man hatte rechts des Rheins nicht nur von der
Französischen Revolution gehört, sondern auch ihre Auswirkungen gespürt. Die
Herrschaft der Jakobiner in Mainz ist ein Beispiel dafür.
In der Welt der deutschen Denker gingen vor allem nach der Ermordung Ludwig X ...
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Der Begriff \"Klassik\" leitet sich vom lateinischen Begriff \"classicus\" her, was
ursprünglich eine soziale Kategorie anzeigte: Die \"classici\" waren nach der
römischen Centuriatsverfassung (nach dem altrömischen König Servius Tullius auch
\"servianische Verfassung\" genannt) die Angehörigen der höchsten römischen
Steuerklasse. Doch schon Cicero und vor allem der römische Schriftsteller
Aurelius Gellius nahmen eine Begriffserweit ...
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Zur Entstehung einer klassischen deutschen Literatur waren verschieden
Voraussetzungen nötig: Nicht nur die Gefühlskultur der Empfindsamkeit, sondern
auch der radikale Subjektivismus des Sturm und Drang sowie die
Vernunftorientierung der Aufklärung waren dafür nötig. Auch die philosophischen
Werke des Idealismus und die kunsttheoretischen und kunstgeschichtlichen Studien
Winckelmanns übten einen entscheidenden Einfluß aus.
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Wie auch heute verstand man in der Renaissance unter dem Begriff \"Klassik\" zum
einen die griechisch-römische Antike (klassische Sprachen, klassische Philologie)
und zum anderen deren Höhepunkte: im griechischen Altertum die Epoche des
Perikles, im römischen Altertum die Zeit unter Augustus (\"Goldene Latinität\").
Erst später übertrug man den Begriff \"Klassik\" auch auf andere Völker und
Epochen, so z.B. auf die Renaissance in Ital ...
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In der klassischen Literatur werden Allgemeine und grundsätzliche Themen
aufgegriffen. Es werden Themen bevorzugt, die das überzeitliche Interesse
beanspruchen können. Dem \"Genialischen\" wird nun weniger Beachtung geschenkt, als
zuvor. Man kann diese Literaturauffassung als mögliche Reaktion der Autoren auf
die Zeitumstände, vor allem aber auf die Französische Revolution verstehen.
Anstatt soziale Mißstände zu beklagen, ging man daz ...
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Die sogenannte \"Wiener Klassik\" bezog sich - in Anlehnung an die \"Weimarer
Klassik\" in der Literatur - auf das künstlerische Schaffen ihrer drei
Hauptvertreter Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Der Begriff \"klassisch\" wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts für die Musik
dieser drei Komponisten verwendet und umfaßt die Zeitspanne von etwa 1770 (Haydns
Streichquartett op. 33 \"nach neuer Art\", 1781) ...
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Die klassizistische Malerei setzte Mitte des 18. Jahrhunderts ein und war eine
mit der Aufklärung verbundene Kunstströmung, die sich die klassische Antike im
Sinne einer archäologischen Exaktheit zum Vorbild nahm. Die puristische Strenge
des Klassizismus zeigt sich nicht nur in der Betonung der harten Linie, sondern
auch in einer Konzentration auf eine moralisierende Thematik, so vor allem bei
Jaques Louis David, dessen Gemälde das I ...
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Das Hauptmerkmal der klassizistischen Architektur ist das Streben nach
rationalen, verbindlichen und allgemeingültigen ästhetischen Regeln. Zu den
Prinzipien dieser Architektur zählen die Verwendung griechischer und römischer
Tempelmotive, einfache, blockhafte Bauweise und sparsamer Dekor. Als eine der
wichtigsten neuen Bauaufgaben traten in den fürstlichen Residenzen zahlreiche
Städterweiterungen nach urbanistischen Gesichtspunkten ...
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Kunst der frühen Griechen beruht auf den großartigen Werken im Tempelbau, der Plastiken und der Vasenmalerei.
Griechische Antike Kunst (von Mitte 7 Jh. v.Chr. bis 1Jh v.Chr.) wird in archaische, klassische und hellenistische Epoche unterteilt
Archaik: Plastik blockhaft, Arme und Beine wirken steif, auf den Gesichtern liegt ein leises Lächeln
klassischen Zeit: Menschenbild idealisiert, Plastiken erreichen in Schönheit u. Harmonie einen Höhepu ...
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Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren. 1490 ging Dürer auf eine vierjährige Wanderschaft an den Oberrhein, die ihn nach Straßburg, Colmar und Basel führte. Seine in dieser Zeit entstandenen Zeichnungen und Gemälde, die eine außerordentliche Leichtigkeit des Striches und große Detailgenauigkeit aufweisen, zeigen deutlich den Einfluss der altniederländischen Schule, namentlich von Robert Campin, Jan van Eyck oder Rogier van der W ...
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Nach seiner Heirat mit Agnes Frey (1494) brach Dürer zu seiner ersten Italienreise auf. Aus dieser Zeit stammen einige herausragende Landschaftsaquarelle, so z. B. eine Ansicht der Burg von Trient .1495 kehrte Dürer nach Nürnberg zurück, wo er bis 1505 blieb. Die während dieser Zeit entstandenen Werke wie die Holzschnittserie Apokalypse (1498), der Kupferstich Adam und Eva (1504) stellen einen ersten Höhepunkt in seinem Schaffen dar. Vor allem da ...
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Zwischen 1505 und 1507 reiste Dürer zum zweiten Mal nach Italien, wo er u. a. mit Giovanni Bellini zusammentraf. In Venedig erhielt er von deutschen Kaufleuten den Auftrag für das Altarbild Rosenkranzfest (1506). Nach seiner Rückkehr schuf er den Altar für die Frankfurter Dominikanerkirche (1508-1509. Darüber hinaus entstanden die 37 Blätter der Kleinen Holzschnittpassion (1509-1511) und die Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians I., fü ...
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Nach dem Tod Maximilians 1519 versuchte Dürer, auch dessen Nachfolger Karl V. als Mäzen zu gewinnen. Deshalb reiste er 1520 zuerst nach Aachen und von dort aus weiter in die Niederlande. Ein faszinierendes Dokument jener Zeit ist sein Tagebuch. Auf dieser Reise zog sich Dürer eine fieberhafte Erkrankung zu, von der er sich nicht mehr gänzlich erholte. 1521 kehrte er nach Nürnberg zurück, wo er am 6. April 1528 starb. Das Hauptwerk seiner letzten ...
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1504 übersiedelte Raffael nach Florenz, wo er die Arbeiten bedeutender zeitgenössischer Maler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo kennen lernte. Unter dem Eindruck dieser Vorbilder geriet seine Figurendarstellung zunehmend freier und dynamischer, und als kompositorisches Prinzip setzte sich ein pyramidaler Bildaufbau durch. Frühe Meisterschaft errang er in der Gestaltung vielköpfiger, kunstvoll arrangierter Figurengruppen. Das gilt insbesonder ...
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1508 erhielt Raffael einen Ruf an den französischen Hof, entschloss sich jedoch, einen Auftrag des Papstes Julius II. zur Ausgestaltung der neuen päpstlichen Gemächer, der so genannten Stanzen (im Vatikanischen Palast), anzunehmen. Von 1508 bis 1517 versah Raffael diese Räume mit einer Vielzahl von Fresken mit biblischer, mythologisch-symbolischer und historischer Thematik. Während er die Gestaltung der als Bibliothek konzipierten Stanza della Se ...
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Zur Renaissancekunst zählt die Malerei, Bildhauerei, Architektur und das Kunsthandwerk, welches in der Zeit der Renaissance in Italien und anderen europäischen Ländern entstanden. Giorgio Vasari sprach in seinen Lebensbeschreibungen (1550) von einer "Wiedergeburt der Künste", die die gotische Kunst des Mittelalters überwunden und mit Giotto ihren Anfang genommen habe. Im 19. Jahrhundert bezeichnete der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt in seinem ...
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Die Entwicklung der italienischen Renaissancekunst im frühen 15. Jahrhundert vollzog sich zunächst auf dem Gebiet der Plastik. Filippo Brunelleschi, der als Goldschmied begann, beteiligte sich 1402 am Wettbewerb um die zweite Bronzetür des Baptisteriums in Florenz. Er entdeckte die Zentralperspektive und war der erste bedeutende Baumeister der Renaissance, der den Bau der Kuppel des Florentiner Domes leitete (1436 abgeschlossen).
Lorenzo Ghibert ...
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Masaccio gilt mit seinem naturalistischen Malstil und der Anwendung der Perspektive als Begründer der Malerei der Frührenaissance. Sein Freskenzyklus (um 1427) in der Brancacci-Kapelle von Santa Maria del Carmine in Florenz, auf dem Szenen aus dem Leben des heiligen Petrus zu sehen sind, belegt besonders eindrucksvoll seinen neuartigen Darstellungsstil. In der berühmtesten Szene, Der Zinsgroschen, verlieh Masaccio den Darstellungen Jesu Christ ...
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In den folgenden Jahrzehnten wurden die für die Renaissancekunst typischen Neuerungen wie perspektivische und Landschaftsdarstellung, neue Figurenauffassung und minuziös geplante Bildkompositionen weiterentwickelt und verfeinert. In Florenz beschäftigten sich Künstler wie Antonio del Pollaiuolo und Andrea del Verrocchio anhand von Studien am lebenden Modell mit der komplizierten Anatomie des Menschen. Sie fanden ihren Niederschlag in Bildern w ...
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Den Beginn der italienischen Hochrenaissance markierte die Rückkehr Leonardo da Vincis aus Mailand nach Florenz im Jahr 1500. Dort traf er mit dem jungen Michelangelo zusammen, der gerade an seiner Statue des David arbeitete (1501-1504, Accademia, Florenz). Diese Skulptur setzte bildnerische Maßstäbe und wurde bald zum Wahrzeichen der Stadt Florenz. Michelangelo stellte David darin kurz vor seinem Zusammentreffen mit Goliath dar, wie er in G ...
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