Zur Renaissancekunst zählt die Malerei, Bildhauerei, Architektur und das Kunsthandwerk, welches in der Zeit der Renaissance in Italien und anderen europäischen Ländern entstanden. Giorgio Vasari sprach in seinen Lebensbeschreibungen (1550) von einer "Wiedergeburt der Künste", die die gotische Kunst des Mittelalters überwunden und mit Giotto ihren Anfang genommen habe. Im 19. Jahrhundert bezeichnete der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt in seinem Werk Die Kunst der Renaissance in Italien (1860) die Zeit zwischen 1350 und 1600 als die Epoche der Renaissance. Diese Epochengrenzen sind jedoch umstritten. Renaissance wird seitdem allgemein verstanden als das neue Zeitalter, das unter der geistigen Führung Italiens auf dem Gebiet der Kunst und Wissenschaften die Befreiung des menschlichen Individuums von mittelalterlicher Gebundenheit an Religion und Kirche brachte.
Der Stil der Renaissance zeichnet sich aus durch eine Wiederbelebung der Formensprache der Kunst der griechischen und römischen Antike, die beschrieben, gesammelt und kritisch betrachtet wurde, und gleichzeitig durch ein intensives Naturstudium. Damit einher ging die Säkularisierung der Kunst, die jedoch keineswegs das Ende der sakralen Kunst bedeutete: Die Kirche blieb noch vor den Fürstenhöfen und reichen Händlerfamilien aus Florenz, Mailand, Venedig und Rom die bedeutendste Auftraggeberin der Renaissancekünstler.
Die Kunst der Renaissance war von der Suche nach Neuerungen geprägt, die u. a. in den wissenschaftlichen Experimenten und Forschungen ihren Ausdruck fand, wie sie viele ihrer Künstler unternahmen. Die dabei entdeckten Gesetzmäßigkeiten wurden in zahlreichen theoretischen Werken niedergelegt. Eine der bedeutendsten Entdeckungen war die der Zentralperspektive, mit deren Hilfe ein illusionistischer dreidimensionaler Bildraum geschaffen wird, indem man das Bild erstmals als Fenster zur sich vergrößernden natürlichen Welt verstand.
Die Malerei beschäftigte sich mit Ansichten von Städten , großen architektonischen Räumen und Darstellungen von Landschaften innerhalb traditioneller Sujets . Die Porträtmalerei etablierte sich um die Mitte des 15. Jahrhunderts als eigenständiges Genre innerhalb der Malerei. Bedeutung erlangte auch die Historienmalerei, die gleichberechtigt neben mythologische und biblische Themen trat.
Da die Renaissance eine Zeit intensiver Entdeckungen auf geographischem, technischem und naturwissenschaftlichem Gebiet war, widmeten sich zahlreiche Künstler auch diesen Bereichen. Ohne Beispiel sind etwa die Arbeiten Leonardo da Vincis auf den Gebieten der Architektur, der Naturwissenschaften und der Wehrtechnik. Die Ölmalerei konnte, aus den Niederlanden kommend, bis ins 16. Jahrhundert die Temperamalerei völlig verdrängen.
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