1504 übersiedelte Raffael nach Florenz, wo er die Arbeiten bedeutender zeitgenössischer Maler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo kennen lernte. Unter dem Eindruck dieser Vorbilder geriet seine Figurendarstellung zunehmend freier und dynamischer, und als kompositorisches Prinzip setzte sich ein pyramidaler Bildaufbau durch. Frühe Meisterschaft errang er in der Gestaltung vielköpfiger, kunstvoll arrangierter Figurengruppen. Das gilt insbesondere für die zahlreichen Madonnenbildnisse, wie Madonna del Granduca (1504-1505) und Madonna im Grünen (1505). Die Bildgestaltung Leonardos wirkte vor allem bei Schattengebung und Körperhaltung vorbildlich und bestimmt auch in der Heiterkeit des Gesamteindruckes die Madonna mit Kind und Johannes (1506-1507). Insgesamt vollzieht sich in der Florentiner Phase ein Übergang von der intimen Atmosphäre des Frühwerks zur klassischen Monumentalität der römischen Zeit.
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