Als einzige Therapie gegen die mit der Wirkung eines Zuviel an Säure erklärten Verletzungen der Magenwand bis hin zum Geschwür sah man bis vor wenigen Jahren die Verminderung der Säure im Magen an. Die Säure musste zumindest solange gemindert oder unterbunden werden, um die Geschwüre ausheilen zu lassen. Diese alte - und trotzdem nicht richtige - Theorie war schon vor 2000 Jahren im Umlauf, und schon damals nahmen die Menschen bei Magenproblemen sogenannte Antazida, also säurebindende Substanzen, zu sich. Damals wurden geriebene Korallen, Knochenmehl oder bestimmte Mineralerden ( z. B. Tonerde) verabreicht, um damit die überschüssige Säure zu binden, d. h. chemisch gesehen, zu neutralisieren. Auch heute sind traditionelle Antazida (Neutralisierende Antazida, d. h. Schwache Basen oder Salze schwacher Säuren) noch häufig eingesetzte Arzneimittel. Die Präparate sind inzwischen jedoch konzentrierter und leichter zu schlucken, obwohl die Wirkstoffe im Prinzipbezeichnet. die gleichen sind wie vor Jahrtausenden. Das Problem bei all diesen Medikamenten blieb jedoch immer das gleiche: Sie sind zwar wirkungsvoll und, solange man sie einnimmt, beseitigen sie auch die Beschwerden, aber sobald man die Medikamente absetzt, kehren auch die Beschwerden wieder.
Aus diesem Grund hat die pharmazeutische Forschung zwischenzeitlich jedoch - und zwar vor Entdeckung des Helicobacter Pylori -erheblich wirkungsvollere Medikamente zur Bekämpfung der Säure im Magen entwickelt, die nicht nur, wie die traditionellen Mittel die Säure binden, sondern auch in den in den Drüsen ablaufenden Entstehungsprozess der Säuren eingreifen. Sie tun dies durch die sogenannten H-2-Blocker, die eine Minderung der Säuremenge bewirkt und durch die sogenannten Protonenpumpenhemmer, die die völlige Unterbindung der Säureentstehung in den Drüsen bewirken. Diese Medikamente werden im Gegensatz zu den nur neutralisierenden Antazida als Säuresekretionshemmer bezeichnet.
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