Da es eine Vielzahl von verschiedenen Klebstoffen für verschiedene Materialien gibt, verliert man leicht den Überblick. Dies hat zu einer Anzahl unterschiedlicher Systematiken zur Gliederung von Klebstoffen geführt.
Eine Gliederung sollte sich auf höchstens zwei Ordnungsprinzipien beschränken, wobei eine Darstellung, je universeller sie ist, immer weniger Aussagekraft für den einzelnen Anwender hat.
So kann man Klebstoffe nach Verwendungszweck, Verarbeitungstechnik oder Funktion (z.B. Klebstoffe für hochfeste Verbindungen) einteilen.
Eine häufig verwendete Einteilung geht vom chemischen Grundstoff des Klebstoffes aus, ob organisch oder anorganisch, ob synthetisch oder natürlich.
"Eine scherzhafte [...] Charakterisierung [...] [verglich] Klebstoffe mit menschlichen Charakteren [...]: Der Kontaktklebstoff entspricht der Verliebtheit zweier Teenager. Sie packen sich sehr schnell sehr fest, aber sobald es heiß wird, geht die Verbindung auseinander. Ein Zweikomponenten-Klebstoff entspricht der monogamen Ehe: die beiden gehen ineinander auf und bilden eine beständige, dauerhafte Verbindung. Der Haftklebstoff hingegen ist der Casanova unter den Klebstoffen; er haftet an fast jeder Oberfläche, aber nirgendwo fest. Der Alleskleber ist der Hochstapler - den wirklichen Alleskönner gibt es nämlich nicht." ([4], S. 27, Z. 30 bis S. 28, Z. 7) Diese Einteilung unterscheidet also nach Klebstoffarten.
ABBILDUNG 4-1: KLEBSTOFFSYSTEMATIK
Im Rahmen dieser Facharbeit sei eine Einteilung nach dem Abbindemechanismus vorgestellt. Sie ist in Abbildung 4-1 dargestellt. Anders als bei den chemisch abbindenden Klebstoffen wird bei den physikalisch abbindenden Klebstoffen danach unterschieden, wie die Moleküle vor dem Abbinden vorliegen, d.h. ob sie gelöst, dispergiert oder emulgiert sind oder durch Schmelzen in einen benetzungsfähigen Zustand gebracht werden.
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