Mitte des 18. Jahrhunderst war der Absolutismus eine weit verbreitete Staatsform. Der Adel sowie das Herrscherhaus bildeten den Kern der politischen, militärischen sowie der kulturellen Elite. Diese "gehobenen" Stände besaßen rechtlich geschützte Privilegien, wogegen die anderen Gruppierungen des Volkes rechtlich und politisch benachteiligt waren. Bürgern war es möglich, beträchtlichen Reichtum zu erlangen, aber dennoch erhielten sie kein Mitspracherecht, sondern wurden wirtschaftlichen Behinderungen ausgesetzt. So entstand eine geistig-politische Bewegung, die die gesellschaftlichen Einschränkungen radikal ablehnten.
Sie forderten ein neues Staats- bzw. Gesellschaftssystem, dessen Grundlage der Liberalismus werden sollte. Angeführt vom Bürgertum und politisch verbundenen Denkern wurden neue Denkansätze verbreitet, die sich durch die Begriffe Rationalismus, Vernunft und Aufklärung kennzeichneten. Die englische Bill of Rights von 1689, die Verfassung der USA von 1787 und die Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte in der Französischen Revolution um 1789 waren die ersten Formulierungen der Verfassungsprinzipien des Liberalismus.
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