Die Angebote im Freizeit- und Medienbereich suggerieren, dass der Besitz von Konsum und Luxusgütern für alle leicht und schnell zu verwirklichen ist. Für Jugendliche fehlt eine realistische Einschätzung des Verhältnisses von Arbeitstätigkeit, Entlohnung und Erwerb von Konsum und Luxusgütern. Wer aus der Schule entlassen wird, verlässt einen Lernraum, der ein überschaubares Maß an Sicherheit bietet. Durch Stundenplan wird der Ablauf des Unterrichtes festgelegt. Lerninhalte und -ziele sind durch Richtlinien und Lehrpläne vorgeschrieben. Nur in wenigen Bereichen fällt der Schüler eigene Entscheidungen über Inhalte und Ziele seiner Arbeit, wie z.
B. bei der Wahl von Wahlpflichtkursen oder Arbeitsgemeinschaften. Wer sich in der Schule bei der Wahl eines Kurses oder einer Arbeitsgemeinschaft nicht richtig entschieden hat, kann seinen Entschluss meistens leicht und ohne Zeitverlust ändern. Während aber in der Schule die Entscheidung auf die Wahl von wenigen Kursen fällt, bedeutet die Berufswahl sich zwischen einer ungleich größeren Auswahl von Berufen zu entscheiden. Mit der Wahl eines Berufes werden zudem Entscheidungen für die persönliche Entwicklung gefällt, die weit in die Zukunft reichen. Erfolgt keine oder eine ungenügende Identifizierung mit einem Beruf oder fehlen Möglichkeiten des Kennenlernen eines Berufsfeldes ist es für den Jugendlichen schwer eine richtige Entscheidung zu treffen.
Dies führt zu inneren Konflikten des Jugendlichen und hat zur Folge, dass die Ausbildung nicht begonnen oder zu einem späteren Zeitpunkt abgebrochen wird. Teilweise wird auch erst Jahre später eine Neuorientierung über eine Weiterbildung versucht.
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