Gold zu finden, zu fördern und zu verarbeiten, erfordert einen hohen technischen Wissenstand. Die Kulturen, die sich damit befassten, erlebten dadurch immer eine wissenschaftliche und technische Blütezeit. Ägypter, Griechen und Römer beherrschten zum Beispiel die Prospektion, den Bergbau und das Metallschmelzen bis zu Perfektion. Andere technische Impulse gingen indirekte vom Gold aus - durch die Alchemie. Ihr Ziel war die Gewinnung von Gold aus niederen Stoffen. Dies gelang zwar nie. Doch Alchemisten entdeckten bei ihrer Arbeit andere, wichtige \"Nebenprodukte\": Johann Friedrich Böttger fand z. B. das Porzellan, als er für August den Starken, König von Sachsen, Gold herstellen sollte. Wegen seiner großen Widerstandsfähigkeit findet Gold auch in der modernen Hochleistungstechnik vielfältige Anwendung. Atomreaktoren werden mit Goldfolie ausgeschlagen.
Mikroelektronikschaltkreise werden in Gold ausgeführt und Tiefseekabel werden mit goldhaltigen Umhüllungen gegen Korrosion geschützt. Die Düsenschaufeln von Strahltriebwerken werden mit Goldlot auf ihrer Achse befestigt, da nur Gold die dort auftretenden, hohen Betriebstemperaturen aushält. Auch im Weltraum ist Gold unentbehrlich. Die Versorgungsleitungen, die die Astronauten bei ihren Spaziergängen im Weltall mit dem Raumschiff verbanden, waren zur thermischen Isolation mit Gold beschichtet. Die Helmvisiere der Raumanzüge waren goldbedampft. Als kosmische Sonnenbrillen und als Wärmeschutz. Große Teile der Mondlandefähren waren mit goldbeschichteter Folie ummantelt - dem leichtesten Hitzeschild, den es gibt. |