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chemie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das opus magnum


1. Atom
2. Erdöl

Das "Grosse Werk" zur Herstellung von Gold aus unedlen Metallen mit Hilfe des "Lapis philosophorum" wurde bereits in großen Zügen erläutert. Es soll an dieser Stelle nochmals betont werden, dass die Anweisungen zu den praktischen Verfahren ein riesiges gemisch bilden, da die theoretischen Spekulationen immer breiteren Raum beanspruchten.
Wir wissen, dass die Transmutation besonders häufig in sieben Stufen durchgeführt wurde, dass aber auch zwölf und achtzehn stufige Verfahren bekannt waren
Wichtigste Arbeitsschritte waren das Auffinden des geeigneten Ausgangsmaterials und dessen Reinigung und Präparation im "vas hermeticum". Übliche und nötige Operationen in variabler abfolge waren die "Calcination", die "Solution", die "Putrifaction" und die "Koagulation" , also die Festigung einer Lösung oder Flüssigkeit.
Während des Opus magnum sollte die sog. Konjunktion , also die Wiedervereinigung der gegensätzlichen Prinzipien erfolgen. Mittels der "Multiplikation" ließ sich der Stein vervielfachen. Die Projektion bedeutete das Ende der Transmutierung. Die Anweisungen wurden in Symbolen und rätselhafter Sprache gegeben, so dass dem Beobachter jegliche Interpretationen offen stand.
Das Ausgangsmaterial war bevorzugt Quecksilber , konnte aber jeder beliebige Stoff sein, da dieser auf die Materia prima zurückgeführt werden musste, um anschließend neu kombiniert zu werden.
Der Zeitaufwand für ein Opus magnum wurde sehr unterschiedlich angegeben: wurde die Dauer des Prozesses mit der Erschaffung der Welt verglichen so dauerte sie 7 Tage. Bezog man sich aber auf den Kreislauf der Natur, musste man mit einem Jahr rechnen. Einer anderen Ansicht nach dauerte die Durchführung neun Monate, zu vergleichen mit der Zeit zwischen Befruchtung und Geburt eines Kindes.
Wichtig für das Gelingen war natürlich auch die Beschaffenheit des jeweiligen Gefäßes, das sich symbolisch mit einem ei vergleichen ließ. Gläserne Wände erlaubten die Beobachtung des Farbenspieles aufgrund der jeweiligen Feuertemperatur.
Zuletzt hing der Erfolg auch an der persönlichen Integrität und der göttlichen Zulassung.






5. Das Quecksilber (Mercurius) - der philosophische Mercurius:


Die Darstellung von Quecksilber erfolgte seit der Antike aus Zinnober, dem Quecksilber-II-sulfid, HgS durch Zersetzung oder Verreiben mit Essig in einem Mörser. Man reinigte es , indem man es durch Leder presste oder destillierte. Seine zwei besonderen Eigenschaften , bei Raumtemperatur als verdampfbare Flüssigkeit darzustellen und mit anderen Metallen Legierungen bilden zu können , machte es zu einem sehr interessanten Gegenstand für die damaligen Alchimisten.
Quecksilber verdampfte im Feuer und verflüchtigte sich als "Geist". Die Umsetzung mit Schwefel zu Zinnober oder mit Kochsalz zu HgCl 2 verfestigte das Quecksilber. Die Fixierung des Quecksilbers stellte eine Abtrennung und Wiedervereinigung von Geist und Materie dar.
Dieses Prinzip des Mercurius philosphicus ist für uns dennoch nur sehr schwer nachvollziehbar: darin sind die Eigenschaften des natürliche Quecksilbers ideal vereinigt. Der philosophische Merkur galt als Grundbestandteil aller Materie und besonders der Metalle. Er war von großer Wichtigkeit für die Herstellung von Gold. Unzählige Bezeichnungen wie Wolke, Schaum des Wassers,... gab es nur für ihn in der Geheimsprache der Alchimisten. Er galt als der Ursprung aller Substanzen , als sog. Materia prima.


6. Der Schwefel (Sulphur):


Schwefel kommt in der Natur elementar vor und war bereits in frühgeschichtlicher Zeit in Ägypten und Mesopotamien bekannt. Aristoteles bezeichnete ihn als göttlich und weist auf sein Farbenspiel beim Erhitzen hin. Schwefel wurde in der Antike für religiöse Zwecke, zur Desinfektion von Weinfässern und zum Bleichen von Textilien, aber auch als äußeres Heilmittel eingesetzt. An Verbindungen kannte man unter anderem Pyrit, Bleiglanz, Zinnober, Antimonsulfid, die Vitriole (Sulfate) des Kupfers und Eisens , sowie Alaun. Vertiefte Kenntnisse erwarb man in der Alchemie erst mittels verbesserter Arbeitsmethoden und Gerätschaften wie dem schon erwähnten Kerotakis-apparat.
In der Alchemie spielte der Schwefel seit dem Mittelalter eine herausragende Rolle. Dazu trug der Umstand bei , dass er sich beim Schmelzen dunkelrot färbt und nach raschem Abkühlen als glasartiger Körper erscheint. Arabische Autoren ordneten den Schwefel den Geistern zu. Diesen verdankt der Schwefel auch seine Position in der Schwefel-Quecksilber-Theorie, wonach die Materie aus den beiden Prinzipien Sulphur und Mercurius aufgebaut sein soll.



7. Die Mercurius-Sulphur-Theorie:


In der antiken Alchemie hatte der "Mercurius philosphicus" als überhöhtes Prinzip nichts mit dem natürlichen Quecksilber gemeinsam. Er repräsentierte das weibliche Prinzip, die passive Materie, der der Sulphur als aktives , männliches Gegenstück die Form verleihen konnte. Die sieben Metalle Gold, Silber, Eisen, Zinn, Blei, Kupfer und Quecksilber wurden durch den Anteil von "Erde" im Mercurius und dem Grad der Vollkommenheit ihres sulphurs bestimmt. Gold, das vollkommenste aller Metalle , bestand aus reinem Mercurius und Sulphur (nicht aus Quecksilber und Schwefel).
Die vier Elemente des Aristoteles bildeten die Basis der Prinzipien . Der Sulphur wird auf Feuer und Luft, Mercurius auf Wasser und Erde zurückgeführt.
Im 13.Jhdt legte der Alchimist Geber eine reine Quecksilbertheorie vor, nach der Mercurius allein der Grundstoff der Metalle sei, Verunreinigungen durch Sulphur führten zu einer Korrumpierung der Metalle. Gold habe natürlich den reinsten Mercurius.
Im 15.Jhdt setzte sich der Dualismus der beiden Prinzipien wieder durch. Ziel war es, Mercurius und Sulphur möglichst rein darzustellen, um mit ihrer Hilfe Gold zu bekommen.
Da man sich Materie belebt vorstellte, ist das Beispiel der sogenannten Chymischen Hochzeit wohl das beste. Der männliche Sulphur/Schwefel war der Vater , der weibliche Mercurius/Quecksilber die Mutter, die eine neue Substanz (Kind) zeugten.
Eine weiter Theorie sah Mercurius als Alleinherrscher. Dieser vermittelte als Kraft zwischen Körper und Geist. Er konnte alle Gegensätze in sich vereinen , Männliches und Weibliches verbanden sich zu einer Einheit, die dem Lapis philosophorum das Leben schenkte.
Paracelsus (siehe unten) erweiterte die Schwefel-Quecksilber -Theorie um eine weitere Komponente, das Prinzip "Sal"(Salz). Sal, das feste und Unverbrennbare stand neben Mercurius (flüssig) und Sulphur (verbrennbar, ölig).

 
 

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