3.3.1 Eigenschaften
Schwefeltrioxid tritt in drei Modifikationen auf:
a- und b- SO3 bilden weiße, glänzende verfilzte Nadeln der Moleküle (SO3)n und (SO3)m mit m > n > 3. Beim Schmelzen zerfallen sie zu (SO3)3 und SO3. Das feste SO3 im Handel ist ein Gemisch aus a- und b- Form.
g- SO3 ist eine eisartige, durchscheinende, vorwiegend aus (SO3)2- Molekülen aufgebaute Masse. Sie schmilzt bei 16,86°C. Unterhalb von Raumtemperatur geht diese Modifikation langsam in die a- und b- Form über.
SO3 raucht an feuchter Luft durch Bildung von Schwefelsäuretröpfchen und ist ein starkes Oxidationsmittel. Mit Wasser reagiert Schwefeltrioxid unter starker Wärmeentwicklung zu Schwefelsäure.
3.3.2 Herstellung
Schwefeltrioxid kann nicht durch direkte Verbrennung von Schwefel hergestellt werden, da Schwefeltrioxid in der Wärme zerfällt. Technische Gewinnung bei 400- 600°C aus Schwefeldioxid:
2 SO2 + O2 ¾® 2 SO3
Reines SO3 wird aus Oleum; z.B. durch Destillation und Verflüssigung der Dämpfe gewonnen, wobei die Temperatur von 27°C nicht unterschritten werden darf, um ein Erstarren des SO3 zu verhindern.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist sehr klein und muss durch Katalysatoren (z.B. Platin) beschleunigt werden.
Gewinnung im Labor durch Entwässern von konzentrierter Schwefelsäure oder durch Erhitzen von rauchender Schwefelsäure.
3.3.3 Verwendung
Zur Herstellung von Chlorsulfonsäure, Thionchlorid und Amidoschwefelsäure; zur Sulfonierung organischer Verbindungen insbesondere in der Waschmittelindustrie
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