Eine Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz der elektronischen Wahlmaschinen einen statistisch signifikanten Effekt zu Gunsten von Bush hatte. Anders ausgedrückt, hat Bush gerade in den Bezirken überproportional hinzugewonnen, in denen elektronisch gewählt wurde. Die Art des Wahlmediums sollte normalerweise keinerlei Einfluss auf das Wahlergebnis haben. Die Studie lässt die Gründe für diese Unregelmäßigkeiten offen und beschränkt sich auf die reine Analyse der Ergebnisse. Den Resultaten dieser Untersuchung widersprechen jedoch Politikwissenschaftler, deren Beobachtungen ergeben, dass Bushs landesweite Stimmengewinne unabhängig von der Art des Wahlmediums waren; zwischen früheren Abstimmungen und der aktuellen Wahl bestehen demnach keine auffälligen statistischen Unterschiede.
Weiter werfen Kritiker und Beobachter den US-Behörden massive Wahlmanipulation mittels bürokratischer Schikanen, schwer durchschaubarer Wahlmodalitäten und -unterlagen wie bei der Briefwahl und durch Einschüchterung von Wählern vor, die dem politischen Establishment ablehnend gegenüber stehen. Wahlbeobachter der OSZE konnten aber keinerlei planmäßige Unregelmäßigkeiten erkennen.
Zudem traten bereits im Vorfeld der Wahlen massive Spekulationen über die Zuverlässigkeit der eingesetzten elektronischen Wahlmaschinen auf, die nach dem Debakel im Zusammenhang mit der notwendig gewordenen manuellen Neu-Auszählung der Stimmen aus Florida bei der letzten Wahl eigens angeschafft worden waren. Nach Presseberichten soll der Inhaber des beauftragten Unternehmens sich als starker Befürworter des amtierenden Präsidenten geäußert haben und wolle (Zitat): \"...alles, was in seiner Macht steht tun, um die Wiederwahl des Präsidenten zu ermöglichen.\" Daneben tauchten im Internet bereits Monate vor der Wahl interne Sicherheitsprotokolle der Herstellerfirma auf, die belegten, wie unsicher die interne Programmierung der Wahlmaschinen gewesen sei. Infolge dessen hat der Staat Florida für neue Wahlmaschinen auf einen anderen Hersteller zurückgegriffen, um den Verdacht des Wahlbetrugs zu zerstreuen.Insgesamt, so die Einschätzung der Schweizer Nationalrätin Barbara Haering, welche die OSZE-Delegation zur Wahlbeobachtung leitete, \"scheinen die Stimmabgabe und die Auszählung der Stimmen ordnungsgemäß abgelaufen zu sein, obwohl unseren Beobachtern aufgrund fehlender bundes- oder einzelstaatlicher Regelungen nicht in allen Bundesstaaten der Zugang zu den Wahllokalen möglich war\" Die OSZE-Delegation betrachtete die Wahlen als ordnungsgemäß.
Präsidentschafts-Kandidat
Wahlmänner
George W. Bush
286
John Kerry
252
Ralph Nader
0
Obwohl die genaue Feststellung der letztlich gültigen Stimmen aufgrund von sogenannten "vorläufigen" und Briefwahlstimmen im noch bedeutenden Staat Ohio andauern wird, hat der demokratische Herausforderer Kerry am 3. November 2004 um 16 Uhr MEZ telefonisch seine Niederlage gegenüber Amtsinhaber Bush erklärt und ihm zum Wahlsieg gratuliert. Bush habe Kerry als harten und ehrenhaften Opponenten gewürdigt. Beide sollen bedauert haben, dass das Land "zu sehr gespalten" sei.
Bundesstaat
Bush
Kerry
Sonst
Utah
71
27
2
Wyoming
69
29
2
Idaho
68
30
2
Nebraska
66
32
1
Oklahoma
66
34
0
North Dakota
63
35
2
Alabama
62
37
1
Alaska
62
35
3
Kansas
62
36
1
Texas
61
38
1
Indiana
60
39
1
Kentucky
60
40
0
South Dakota
60
38
2
Georgia
59
40
1
Mississippi
59
40
1
South Carolina
58
41
1
Louisiana
57
42
1
Tennessee
57
43
0
North Carolina
56
43
0
West Virginia
56
43
1
Arizona
55
45
0
Montana
55
43
1
Arkansas
54
45
1
Hawaii
54
45
0
Virginia
54
46
0
Colorado
53
46
1
Missouri
53
46
0
Florida
52
47
1
Nevada
51
48
1
Ohio
51
49
1
Iowa
50
49
1
New Mexico
50
48
1
Wisconsin
49
50
1
New Hampshire
49
51
0
Michigan
48
51
1
Minnesota
48
51
0
Oregon
47
52
1
Pennsylvania
47
51
1
Delaware
46
53
1
New Jersey
46
53
1
Washington
46
52
1
Maine
45
53
1
Connecticut
44
54
2
Illinois
44
55
1
Kalifornien
44
45
1
Maryland
43
56
1
New York
41
58
2
Rhode Island
39
60
1
Vermont
39
60
2
Massachusetts
36
62
1
Washington D.C.
9
89
1
Gesamt
51
48
1
In absoluten Zahlen hat der Amtsinhaber George W. Bush ca. 3,5 Millionen Stimmen mehr als sein Herausforderer erzielt und damit die meisten Stimmen aller US-Präsidenten in der Geschichte. Zum ersten Mal seit 1988 erlangte der Sieger der Präsidentenwahl zudem gleichermaßen die absolute Mehrheit der Wahlmänner- als auch der Wählerstimmen.
Zeittafel:
2. November 2004 - Stimmabgabe der wahlberechtigten US-Bürger
3. November 2004 - John F. Kerry gesteht seine Niederlage ein
13. Dezember 2004 - Die Wahlmänner treten in den Hauptstädten der einzelnen Bundesstaaten zusammen, um die Wahl formell zu bestätigen. Die Ergebnisse der einzelnen Abstimmungen werden unter Verschluss an den Kongress gesandt.
3. Januar 2005 - Der neu gewählte Kongress tritt zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
6. Januar 2005 - Die Stimmen der Wahlmänner werden vom Kongress gezählt. Damit wird der Präsident für die nächsten vier Jahre designiert.
20. Januar 2005 - Der Präsident wird vereidigt und in sein Amt eingeführt.
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