Der Franzose Pierre de Coubertin wurde am 1. Januar 1863 in Paris geboren. Während mehreren Englandreisen hatte er die Möglichkeit, die englische Internatserziehung kennenzulernen und die Begeisterung zu erleben, mit der dort Leichtathletik, Rugby oder Rudern betrieben wurde. Coubertin erkannte hier den Sport als eine Möglichkeit, Menschen aller Länder zusammenzubringen und Freundschaft zwischen den Völkern aufzubauen. Am 23. Juni 1894 stimmten die Vertreter von 12 Nationen dem Gedanken Coubertins zu, die Olympischen Spiele der Antike wieder zu beleben.
Seit 1901 gibt es die Bezeichnung \"Internationales Olympisches Komitee\" ,das die \"Dachorganisation\" der Olympischen Spiele ist. Nach Coubertins Vorstellungen sollten die neuen Spiele von einem gemeinsamen sportlichen Streben der Besten geprägt sein, frei von allen politischen, sozialen und religiösen Unterschieden. Der Gedanke des Olympismus war ein Ideal der Einheit von geistiger und körperlicher Bildung des Menschen und des sportlichen Strebens um des Sports willen und als völkerverbindendes Element. Je mehr die Olympischen Spiele zu einem international beachteten Massenereignis mit großer Symbolkraft heranwuchsen, desto stärker wurden die politischen Spannungen der an den Wettkämpfen beteiligten Nationen. Ein erster trauriger Höhepunkt war mit der Ausnutzung der Olympischen Spiele zu Propagandazwecken durch die Nationalsozialisten 1936 in Berlin erreicht. Um das Mißtrauen der anderen Länder gegenüber Deutschland zu beruhigen, präsentierten sich die Nationalsozialisten bei den Olympischen Spielen friedlich und weltoffen.
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