Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten ein regionale Zeitung zu gestalten
Zum einen gibt es den politischen Teil und den Lokalteil einer Zeitung, zum anderen gibt es eine Lokalausgabe, die mit fremdbezogenen Mantel und einem eigenen Lokalteil erscheint, letztendlich gibt es eine Lokalausgabe einer Regionalzeitung, die auch in anderen Städten erscheint (Bezirksausgabe).
Allgemein muss gesagt werden, dass SPD-Kandidaten bundesweit mehr den Vorteil in der Presse suchen, die FDP-Kandidaten sich auch nicht scheuen irgendwie einen Vorteil zu erzielen. Überraschender Weise muss gesagt werden, das CDU-Kandidaten sich keine Vorteile verschaffen. Besonders oft ergreifen CDU- und SPD-Kandidaten die Möglichkeit, sich in Pressekonferenzen darzustellen, in geringerem Maße tun dies die Politiker der FDP und den Grünen.
Regionalzeitungen, die Kontakt zu Landtagskandidaten haben, berichten nach deren Angaben häufiger über Wahlveranstaltungen und berücksichtigen weniger die Gegenkandidaten als Zeitungen ohne Kontakte zu Direktkandidaten.
Monopolzeitungen und Zeitungen mit höherer Auflage ergreifen mehr Initiative zur Herstellung dieses Kontaktes als Zeitungen mit geringer Auflage.
Wahlkandidaten informieren nicht jede Zeitung gleich. Der politische Standort einer Zeitung ist dabei der wichtigste Faktor bei dem Selektionsverhalten der Kandidaten.
Die hessische Lokalpresse bevorzugt während einer Wahl eindeutig die Kandidaten der CDU, SPD und FDP. Die Grünen werden in den meisten Zeitungen eher neutral beobachtet. Die radikalen Parteien werden von der Lokalpresse weitgehend ignoriert.
Innerhalb des parteipolitischen Engagements der Lokalpresse existiert ein Nord-Süd-Gefälle in Hessen. Im Norden engagiert sich die Presse etwas zugunsten der beiden Parteien SPD und FDP, im Süden erfolgt eine weitgehend neutrale Berichterstattung.
Die Kandidaten von SPD und FDP sehen die Presseberichterstattung auf Bundes- und Regionalebenen als günstig an. Die CDU-Kandidaten glauben, dass ihre Partei weniger Unterstützung im politischen Teil einer Tageszeitung hat.
CDU-Kandidaten mit Direktmandat sehen eine überwiegend positive Beeinflussung ihres Wahlkreisergebnisses durch die lokale Presseberichterstattung. Sie schreiben ihre Erfolge der Presseberichterstattung zu. Mehrheitlich trifft zu: Das parteipolitische Engagement der Lokalpresse gilt mehr der SPD und FDP.
Allgemein kann man sagen, dass in Wahlkreisen mit geringer Zeitungsdichte die Kandidaten mehr Kontakt zur Lokalpresse haben. Außerdem ist es aufgrund der relativ großen Anzahl von Zeitungen im Süden von Hessen, dem einzelnen Kandidaten gar nicht möglich, zu allen Kontakt zu halten.
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