Wir haben uns mit den Problemen in der Bildungspolitik auseinandergesetzt.
Erst einmal zu dem Problem an sich:
Bildung ist in der föderalen Bundesrepublik Ländersache. Das Prinzip der Bundestreue verpflichtet die einzelnen Länder zwar dazu, im gesamten Bundesgebiet Schulabschlüsse zu erarbeiten, eine Aufgabe, die von der Kultusministerkonferenz (KMK) erfüllt wird. Dennoch sichert das Grundgesetz die Kultur- und Bildungshoheit den Ländern zu. Leider lässt sich hierzu zwar kein genauer Artikel im GG aufzeigen, jedoch kann man dies nachweisen, indem man sich genauer ansieht, für welche Dinge der Staat zuständig ist. Dies sind z.B. Dinge wie das Hochschulwesen. Jedoch kann man nirgends finden, dass der Staat für das Bildungswesen in den Ländern die Oberhand hat.
Mit der Ankündigung, die Bildungspolitik in Zukunft zur "nationalen Aufgabe" zu machen, reagierte die Regierung auf die Ergebnisse der internationalen Studie PISA, die im Dezember 2001 veröffentlicht wurde und gravierende Mängel im deutschen Schulsystem aufgedeckt hatte.
Das Engagement des Staates in Sachen "Schule" muss den sich verändernden Anforderungen an das Bildungssystem gerecht werden. Wie man ja auch in unserem Umfeld gut erkennen kann, führen wachsende soziale Probleme, vermehrte Integrationsaufgaben, aber natürlich auch die wachsende Jugendarbeitslosigkeit, sowie die sich verändernden gesellschaftlichen Verhältnisse ( vor Allem in den Familien) zu einer Ausweitung der schulischen Erziehungsarbeit. Es ist unserer Meinung nach zwar nicht so, dass man Dinge wie die Prügelstrafe o. Ä. wieder einführen sollte ( Wir leben schließlich nicht mehr im "Mittelalter"), aber wir denken trotzdem, dass der Schule und natürlich insbesondere den Lehrern ein sehr großer Teil der Erziehung von Kindern überlassen wird und diese Aufgabe muss sehr ernst genommen werden.
Wir sind für die Schaffung internationaler Bildungsstandards, da diese sinnvolle Mittel sind, um der Gefahr von Niveauunterschieden der Schülerleistungen zwischen den 16 Bundesländern vorzubeugen und entgegenzuwirken. Dafür sollte man eine Art "nationalen Bildungsbericht" schaffen und einen nationalen Rat, der nur für das Schulwesen zuständig ist, einberufen. Nur so kann man eine Vereinheitlichung der Bildungsstandards garantieren.
Natürlich ist es auch überhaupt nicht sinnvoll, bildungspolitische Maßnahmen auf eine Legislaturperiode zu beschränken. Wenn sich also nun unser Herr Schröder auf eine Reform der Bildungspolitik einlassen würde und diese wirklich gute Ansätze hätte, sollte, falls denn bei der nächsten Wahl eine andere Partei an der Spitze ist, diese die Reform weiter durchziehen und evtl. verbessern. Denn es ist klar, dass man in 4 Jahren keine ganze Bildungsreform bis zum Ziel bringen kann. Das Bildungswesen braucht eine kontinuierliche Schul- und Bildungspolitik, damit sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer die Reformen erproben und nachhaltig umsetzen können.
Ein weiteres Problem ist natürlich, wie in fast allen Dingen, die Finanzierung. Wie wir einer Quelle entnehmen konnten, sind in den zurückliegenden Jahren die Ausgaben für die Bildung nicht gewachsen, obwohl im Bundesdurchschnitt die Schülerzahlen lange Zeit gestiegen sind. Folge war jahrelang eine Anhebung der Klassenfrequenzen und eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Lehrerinnen und Lehrer. Hier wird wieder einmal deutlich, dass einfach an den falschen Stellen gespart wird. Denn Bildung ist für das Fortbilden einer Gesellschaft einfach unerlässlich.
Wohin diese "Sparerei am falschen Ende" und die unterschiedlichen Bildungsstandards geführt haben, zeigt , wie oben schon erwähnt, die PISA- Studie.
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