Die Formulierungen des Parteiprogramms der DVU von 1987 sind bewußt vage gehalten, um extremistische Zielsetzungen zu verschleiern und so möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Auf den ersten Blick wirkt das Parteiprogramm sogar recht seriös und vertretbar. Es fallen Begriffe wie "Gleichberechtigung für Deutschland", "Schaffung von Arbeitsplätzen", "Sicherung der Renten und Sozialleistungen" oder "Schutz vor Kriminellen" auf. Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich herraus, daß die Verwircklichung der Ziele in den meisten Fällen auf Kosten der Ausländer herbei geführt werden soll. Das politische Konzept Frey`s ist ebenfalls nur unterschwellig erkennbar, so etwa wenn das Thema "Ausländerpolitik" mit den Schlagworten "Asylmißbrauch" und "Kriminalität" verbunden wird.
Vorsichtig sind auch die Äußerungen Frey`s und anderer DVU-Funktionäre bei Bundes- und Landesparteitagen. Die Themanskala ist ein Spiegelbild der in Frey`s Printmedien dargestellten Inhalte. Frey verlangt von seinen Anhängern, daß die von ihm vorgegebenen Sprachregelungen strikt eingehalten werden. Dahinter steckt die Befürchtung, verfängliche Äußerungen der Mittglieder könnten Anlaß für ein Parteiverbot liefern.
Im klaren Gegensatz zu dem sehr vorsichtig vormulierten Parteiprogramm und den Äußerungen der Mitglieder stehen die Zeitungen Frey`s. Die Publikationen aus Frey`s Presseimperium - insbesondere die Deutsche National-Zeitung - verraten die rassitischen und antisemitischen Einstellungen Frey`s und der DVU. Dieses zeigt sich besonders durch die beigeordneten Adjektive: "unverschämte" Polen, "erpresserische" Juden, "kriminelle" Ausländer..etc. Die Themen "Juden" und "Israel" werden miteinander vermischt und in negative Zusammenhänge gestellt. Ein weiterer zentraler Aspekt der Berichterstattung ist die Verharmlosung des Holokaust.
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