Geschichte:
- Bis 1950 fand man im Nahen Osten riesige Erdölvorkommen, was, durch den aufkommenden Reichtum, einen extremen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Wandel für die entsprechenden Länder nach sich zog.
- Durch den 1. Golfkrieg mussten die Erdölförderstaaten schwere Einnahmeverluste hinnehmen, welche nur durch einen Sparkurs und Zurückgreifen auf die Rücklagen kompensiert werden konnte.
- Der 2. Golfkrieg verursachte wiederum starke Defizite. Abermals mussten die Erdölförderstaaten starke Einsparungen im sozialen Sektor hinnehmen und auf ihre Auslandsreserven zurückgreifen. Ab Mitte der 90er Jahre trat eine leichte Besserung ein.
- Heute haben die Ölproduzenten im Nahen Osten ihre Schlüsselposition ausgebaut. Die Erdölproduktion in den Nicht-OPEC-Staaten sinkt, Neuerschließungen werden immer teurer und sich die größten Reserven im Nahen Osten befinden sind die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Reformen und größeres internationales Gewicht trotz der 80er Jahre Krise und des 2.Golfkriegs, sehr günstig.
OPEC (Organisation of the Petroleum Exporting Countries):
- 1960 in Bagdad gegründet von Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait und Venezuela, als Reaktion auf die erneute Herabsetzung der Investitionen von den großen Erdölkonzernen in die Erdölförderung, welche bis dahin den Markt beherrschten. Heute gehören der OPEC noch Algerien, Indonesien, Katar, Libyen, Nigeria, Vereinigte Arabische Emirate
- Hauptziele der OPEC sind: Sicherung eines stetigen Einkommens für Förderländer, die Erdölpolitik auf dem Weltmarkt zu koordinieren, Fördermengen zu bestimmen, eine regelmäßige Belieferung der Verbraucherländer, eine faire Verzinsung des investierten Kapitals gehören und die Preise auf dem Ölmarkt stabil zu halten.
- Die OPEC hat heute einen Anteil von ca. 41.6% an der weltweiten Erdölförderung, auf sie fallen 79 % (63 % am arabisch-persischen Golf) der sicheren Welt-Erdölreserven, und wegen ihres relativ geringen Energieverbrauchs (7,7 % des Weltverbrauchs) stammten auch 2000 wieder mehr als 66 % des international gehandelten Rohöls dorther.
Erdöl im Nahen Osten heute und morgen:
- Der Erdölsektor nimmt gut 1/3 der gesamten Nahostwirtschaft ein und ist somit Hauptarbeitgeber. Außerdem ist Erdöl nach wie vor, mit Abstand, das Hauptexportgut der Golfstaaten (80-90% des gesamten Exportvolumens). 70% des gesamten Haushaltes wird von Erdöleinahmen gedeckt, wobei die Auslandsreserven der Länder weiterhin sinken (z.B.: Saudi-Arabien: 1988: 50 Md. Dollar; 2000: ca. 20 Md. Dollar). Nach der Erholungsphase des BIP Mitte der Neunziger pendelt das Wachstum heute zwischen 3-5 % (z.B.: Saudi-Arabien: 4,1 %), wobei die Erdölindustrien einen Anteil von rund 40% ausmachen.
- In ca. 80 Jahren wird in den Nahoststaaten alles Öl gefördert worden sein. Das somit entstehende Wirtschaftsloch, kann nur durch einen stärkeren Privatstand und ausländische Investitionen (außerhalb des Erdölsektors) geschlossen werden. Im Moment aber nimmt der Privatstand (z.B. in Saudi-Arabien) nur ca. 1/3 der Landeswirtschaft in den Erdölförderstaaten ein.
Welterdölreserven (1996)
Globales Problem des Erdöls:
- Auch auf die westl. Industrieländer kommen Umstrukturierungen zu. Sobald das Erdöl erschöpft ist, müssen die Länder ihren Energiebedarf, welcher heute noch zu ca. 40% aus Erdöl und Erdgas gedeckt wird, so umstrukturieren, dass das entstehende "Energieloch" genügend geschlossen werden kann (z.B. durch Energieeinsparungen, erneuerbare Energien).
- Das weitere Konflikte um das schwarze Gold anstehen ist sehr wahrscheinlich, denn laut einer Studie der US-Geheimdienste wird der Energiebedarf bis 2015 um 50% steigen.
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