Die jetzigen Entwicklungsländer weisen eine verhältnismäßig niedrige Sterberate, aber eine hohe Geburtenrate auf. Vielfach wird nun angenommen, dass in Zukunft auch die Geburtenrate fallen dürfte und damit ein Gleichgewichtszustand wie bei uns erreicht werden könnte. Das ist aber nur eine Theorie, die darauf basiert, dass eine Entwicklung, wie sie sich bei uns abspielte, auf alle Teile der Welt übertragbar ist.
Selbst wenn die Entwicklung ähnlich wie bei uns ablaufen sollte, ist auch die zeitliche Dimension zu berücksichtigen: Bei uns dauerte der Vorgang Jahrhunderte, man konnte sich darauf einstellen; in den Entwicklungsländern läuft die Entwicklung aber viel rascher ab und bringt daher fast unlösbare Probleme mit sich. Man stelle sich nur etwa vor, dass die Einwohnerzahl Österreichs um 3% jährlich zunimmt. Das bedeutet, dass sie sich innerhalb von 23 Jahren verdoppelt, also auf ca. 15 Mio. Einwohner ansteigt. Das bedeutet aber auch, dass man Arbeitsmöglichkeiten für diese große Bevölkerungszahl schaffen müsste - ein wohl kaum zu lösendes Problem. Österreich ist aber eines der reichsten Länder.
|