Unter Bedürfnis versteht man das Gefühl eines Mangels, in dem der Antrieb steckt, diesen Mangel zu beseitigen.
Es gib zahlreiche Bedürfnisarten und Einteilungen der Bedürfnisse:
Bedürfnis nach .
Wesensmerkmale
Unter-
Scheidungs-
Merkmal
Art der
Bedürfnisse
(Bezeichnung)
Frischer Luft, Entspannung, gesundem Schlaf, Ruhe
Bedürfnisse nach Gütern, die in unbegrenzter Menge vorhanden sind und daher nichts kosten
Der Knappheitsgrad der zu Bedürfnisbefriedigung herangezogenen Gütern
Freie (nicht wirtschaftliche) Bedürfnisse
Büchern, Schuhen, Kleidern, Autos, Möbeln
Bedürfnisse nach Gütern, die in begrenzter Mengen vorhanden sind, die knapp sind und daher etwas kosten
Wirtschaftliche Bedürfnisse
Nahrung, Kleidung, Wohnung
Bedürfnisse, die sich auf körperliche (materielle) Güter beziehen
Die Zielrichtung der Bedürfnisbefriedigung
Körperliche (physische, materielle) Bedürfnisse
Weiterbildung, religiöse Unterweisung, Theater, Konzertbesuch, Freiheit, Ehre
Bedürfnisse, die sich auf unkörperliche (immaterielle) Güter beziehen.
Geistige (mentale) Bedürfnisse
Liebe, Anerkennung, Freundschaft, Geborgenheit, Glück
Bedürfnisse, die sich auf unkörperliche (immaterielle) Güter beziehen
Seelische (psychische) Bedürfnisse
Oberbegriff für Feld Weiterbildung und Liebe
Immaterielle Bedürfnisse
Einkauf von Lebensmitteln in Supermarkt in Übereinstimmung mit einem vorbereiteten Einkaufszettel
Bedürfnisse, die bewusst als solche empfunden werden
Das Vorhandensein der Bedürfnisse im Bewusstsein des Menschen (Grad der Bewusstheit der Bedürfnisse)
Offene (bewusste) Bedürfnisse
Kauf weiterer, nicht auf dem Einkaufszettel stehender Lebensmittel, z.B. weil sie heute als Sonderangebot besonders preisgünstig sind (Impulskauf)
Bedürfnisse, die zunächst nicht bewusst als solche empfunden werden, die jedoch versteckt, d.h. im Unterbewusstsein vorhanden sind und durch Werbung und andere äußere Einflüsse (z. B. Mode) bewusst gemacht worden
Versteckte (unbewusste, schlummernde, verborgene oder latente) Bedürfnisse
Weiterhin, nach der Dringlichkeit in:
o Existenzbedürfnisse
o Wahlbedürfnisse
Und nach der Art der Befriedigung:
o Inidividualbedürfnisse
o Kollektivbedürfnisse
Art und Zahl der Bedürfnisse unterliegen im Verlauf der wirtschaftlichen, technischen und kulturellen Entwicklung einem ständigen Wandel.
Die Bedürfnisse des Menschen sind unbegrenzt; sie bilden den Ausgangspunkt wirtschaftlichen Handelns.
Beispiel:
Beispiel
Bedürfnis nach Schokolade, Urlaub, Hose, Buch
Bedürfnis nach Versorgung mit Schulen, Krankenhäusern, Telefon, öffentlicher Sicherheit
Merkmal
Bedürfnisse die sich jeder Mensch allein, d.h. ohne Mithilfe des Staates erfüllen kann.
Bedürfnisse, die nur eine Gemeinschaft (ein Staatswesen) erfüllen kann.
Bezeichnung
Persönliche Bedürfnisse = Einzel- oder Individualbedürfnisse
Gesellschaftliche Bedürfnisse = Gemeinschafts- oder Kollektivbedürfnisse
Je komplizierter die Lebensverhältnisse werden, desto eher besteht die Neigung, Bedürfnisse kollektiv zu befriedigen.
Vorteil: Möglichkeiten, Bedürfnisse zu befriedigen, werden vielfältiger (Schwimmbad). Außerdem können durch staatliche Maßnahmen, z.B. auf dem Gebiet des Umweltschutzes, die menschlichen Lebensbedingungen verbessert werden.
Nachteil: Der Staat gewinnt als Auftraggeber immer mehr Einfluss auf die wirtschaft; es besteht die Gefahr, dass staatliche Stellen Macht missbrauchen. Außerdem muss der Staat hohe finanzielle Belastungen tragen, z.B. bei Schulen, Krankenhäusern, Sportstätten. Hieraus entsteht die Gefahr der zunehmenden Staatsverschuldung.
Nur ein Teil der Bedürfnisse kann befriedigt werden, denn das ausmaß der Bedürfnisbefriedigung hängt davon ab, ob die hierzu notwendigen Geldmittel zur Verfügung stehen. Angesichts der begrenzenden finanziellen Möglichkeiten bleiben deshalb viele Bedürfnisse unerfüllt.
Zur sinnvollen Verwendung seiner Mittel wird der Mensch seine Bedürfnisse zunächst ihrer Dringlichkeit nach ordnen und dann entscheiden, mit welchen Gütern er diese Bedürfnisse befriedigen will. Der Bedarf ist die Summe aller Bedürfnisse, die mit vorhandenen Geldmittel befriedigt werden kann.
Bedarf ist der Teil der Bedürfnisse, der mit Geldmitteln (Kaufkraft) versehen, d.h. es sind Bedürfnisse, deren Erfüllung man sich leisten kann. Soweit dieser Bedarf auf dem Markt wirksam wird, entsteht Nachfrage.
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