Die Ereignisse des 9. und 10. November bildeten den Ausgangspunkt für die nächste Stufe der Verfolgungsmaßnahmen: Unter der Leitung von Hermann Göring besprachen verschiedene Minister, Verwaltungsspitzen und Vertreter der Wirtschaft am 12. November 1938 in Berlin das weitere Vorgehen gegen die deutschen Juden. In nur zwei Monaten erschienen zahlreiche Verordnungen, die Juden aus dem Wirtschaftsleben völlig ausschalteten, ihnen die Besuche öffentlicher Schulen und Hochschulen untersagten und auch die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen verboten. Am 24. Januar 1939 ordnete Göring an, dass "die Judenfrage" durch "Auswanderung und Evakuierung gelöst" werden solle.
In der Folgezeit wurden immer Juden in Konzentrationslager eingewiesen. Dort wurden sie wie politischen Gegnern härtesten Arbeits- und Lebensbedingungen unterworfen und starben häufig an Erschöpfung, extremer Ausbeutung oder bestialischen Misshandlungen. Hierbei erlangten die seit 1936 der SS unterstehenden Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen, Bergen-Belsen, Buchenwald, Flossenbürg, Ravensbrück und Mauthausen traurige Berühmtheit. Mehr dazu später. Am 1.10.1941 war ein Auswanderungsverbot für Juden in Kraft getreten.
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