Drei Perspektiven der int. Politik: />
- realistische Schule
Die gegenwärtig aufbrechenden Konflikte und Unruhen in vielen Teilen der Welt sind unvermeidlich und kaum einzudämmen.
Nach Ende des kalten Krieges brechen immer mehr Kriege aus ( Bipolarität wurde zur Multipolarität !) , solang sich keine neue Hegemonialmacht herausgebildet hat, die für Ordnung in einem anarchischem Selbsthilfesystem sorgt.
- liberale Theoretiker
Man unterscheidet "drei Welten" in der gegenwärtigen int. Politik:
. Erstens die Welt des stabilen Friedens demokratischer Staaten (Zone des "demokratischen Friedens")
. Zweitens die Welt der sich demokratisierenden Übergangsgesellschaften.
. Drittens die friedlose Welt autoritärer Regime.
- Institutionalisten
Betonen die konfliktbearbeitende eindämmende Funktion int. Regime. Achtung der Menschenrechte wird immer mehr Gegenstand int. Politik.
Zwei Welten:
. Erstens die Welt der internationalen Regime und Organisationen die der Konfliktaustragung zugänglich gemacht werden.
. Zweitens die Welt, die kaum mit int. Institutionen zu tun haben und daher Normen friedlicher Kompromissfindung nur schwach ausgebildet sind.
FAZIT: Wenn es mit Hilfe internationaler Institutionen gelingt, die Stabilisierungsprozesse ( polit. Institutionen und polit. Kulturen ) in den "Dritte Welt Ländern" voranzutreiben, dann käme die Weltgesellschaft einer Ausdehnung des demokratischen Friedens ein entscheidendes Stück näher.
Wenn dies jedoch nicht eintritt, dann hätte die "realistische Schule" und die OECD-Welt bliebe "eine Insel des Friedens in einem Meer der Kriege"!
OECD = Organisation for Economic Cooperation and Development
Blatt: Bemühungen um die Sicherung des Friedens
Definition Krieg: Krieg ist ein gewaltsamer Massenkonflikt mit folgenden Merkmalen:
. Zwei oder mehr bewaffnete Streitkräfte, min. eine Seite reguläre Streitkräfte einer Regierung ( legale oder illegale Machtergreifung; Verfassungswidrig oder nicht )
. Zentralgelenkter, organisierter, strategisch taktischer Überfall
. Gewisse Kontinuierlichkeit eines Krieges muss vorhanden sein
Kein Krieg ist:
o Gewaltsame Privatfehden(=Streit) unter:
Kriminellen Banden
Nomaden
Lokalen Grundbesitzern
o Staatsstreiche, Attentate, Terroraktionen, Sabotageakte, wenn sie sich nicht zu einem planmäßigen bewaffneten Massenkonflikt ausweiten
o Spontane Aufstände
o Massaker auf unbewaffnete oder verteidigungslose Gruppen
o Militärische Besetzung eines widerstandslosen Gebietes
o Grenzzwischenfälle
Kriegsarten:
Klassische Form = zwischenstaatlicher Krieg ( zw. zwei Reg.) 17%
2/3 aller Kriege seit 45 sind innere Kriege, zu denen Anit-Regime-Kriege 32%, Abspaltungs- und Autonomiekriege 24%, beide Typen zusammen 10%
Dekolonisationskriege 6%
Mischkriege (= Dekolonisations- und zwischenstaatl. Kriege) 11%
Bis 1960 Unregelmäßigkeit in der Anzahl der Kriege.
Ab 1962 nimmt die Anzahl der jährlich geführten Kriege stetig zu ( viel innere Kriege, weniger zwischenstaatliche und Dekolonisationskriege ).
FAZIT: Das Problem unserer Zeit und in der Zukunft sind die inneren Kriege in Entwicklungsländern.
Die Friedenspolitik muss auf innere Kriege der Entwicklungsländer zielen und nicht auf zwischenstaatliche Kriege!
UE: Friedens- und Sicherheitspolitik nach Ende des Kalten Krieges
Zerfall der Anti-Hitler-Koaltion ( = 4 Siegermächte)
o Blockbildung USA - UdSSR "Eiserner Vorhang"
o Aufrüstung Sicherheit durch Abschreckung
Kubakrise Höhe- und Wendepunkt des KK
o Beginn internationaler Gespräche über Rüstungskontrolle und Rüstungsbegrenzung Sicherheit durch Entspannung
Abrüstungsverträge:
1972 SALT1 gem. Grenzen f. Land- und
1974 SALT2 Seegestützte Interkontinentalraketen
1972 ABM- Vertrag ( Verbot von Antiraketen-Raketen )
1987 INF- Vertrag ( Vernichtung der Atomraketen zw. 500- 5000 km Reichweite )
1991/93 START ½ ( Abrüstung von Interkontinentalraketen auf 3000 Stück )
1973-90 MBFR- Verhandlungen ( Ziel: Militärisches Gleichgewicht in Mitteleuropa im konventionellen Bereich )
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