Das von der University of Minnesota entwickelte Gopher war \"das erste umfassende, Dienste integrierende und benutzerfreundliche Werkzeug zur Navigation im Internet\" . Es fungierte als Suchdienst, den man bequem mit der Computermaus steuern konnte und der als Plattform auch Telnet und FTP integrierte.
Mittlerweile ist es weitgehend durch das noch benutzerfreundlichere World Wide Web (WWW, W3, Web) abgelöst worden. Das WWW wurde von dem Genfer Kernforschungs¬zentrum CERN (Conseil Europeen pour la Recherche Nucleaire) entwickelt und 1992 im Internet als Public-Domain-Interface (also als öffentliches Gut) eingeführt. Viele Firmen entwickelten daraufhin Software für das WWW (z.B. die Browser genannten Navigations¬werkzeuge von Mosaic oder Netscape), was dazu führte, daß es innerhalb kurzer Zeit zum Internetdienst mit der größten Nutzungsintensität wurde . Die Browsertechnologie, die eigene Art von Adressen, die die Art der Dateien spezifiziert (Uniform Ressource Locator, abgekürzt URL) sowie die eigene Sprache HTML (Hypertext Markup Language) und das eigene HyperText Transfer Protocol (HTTP), das die Kommunikation zwischen Webser¬vern und -Browsern regelt, sind die wesentlichen Merkmale des WWW. Seine Beliebtheit sowohl bei den Nutzern als auch bei Softwareentwicklern liegt vor allem in drei Eigenschaf¬ten des WWW begründet:
- Benutzerfreundlichkeit: Die einheitliche grafische Oberfläche, die bequeme Bedienung sowie die durch Browsertechnologie erreichte einfache Navigation machen das Web auch für Nutzergruppen interessant, die nur wenige Kenntnisse von Computertechnik haben. Durch Hilfsprogramme wie Kataloge (z.B. Yahoo!) oder die äußerst populären Suchagen¬ten oder Suchmaschinen (z.B. Alta Vista) wird die Suche nach URLs ständig vereinfacht. Die relativ einfache Programmierung von WWW-Pages führt des weiteren dazu, daß eine relativ große Anzahl an Personen auch zu Produzenten von Inhalten (Homepages) werden und sich so Informationen zu verschiedensten Themen im WWW finden. Allerdings darf nicht außer acht gelassen werden, daß die Anbieter von Diensten sich nicht nur Programmierfähigkeiten aneignen müssen, sondern auch wesentlich mehr Programme und Speicherplatz benötigen als bloße Konsumenten.
- Integration anderer Dienste: Weiterentwicklungen der Browsertechnologie haben dazu geführt, daß das WWW sich mittlerweile zur Plattform entwickelt hat, die die meisten anderen Applikationen (u.a. E-Mail, News, FTP, Telnet, Gopher) in sich aufnimmt. Es ist damit die erste Applikation des Internet, die diese Eigenschaft besitzt.
- Hypermediaprinzip: Ein Vorteil des WWW ist seine durch HTML ermöglichte Hyperme¬diafähigkeit. Es kann nicht nur Ton und bewegte Bilder übertragen, sondern auch einzelne Inhalte durch Verweise (Hyperlinks, Links) miteinander verbinden, wenn der Nutzer diese durch Anklicken aktiviert. Der Fülle der Links, mit der Webseiten untereinander auf sich verweisen, verdankt das World Wide Web auch seinen Namen, da durch dieses Prinzip Inhalte nicht mehr isoliert, sondern in einem Kontext zueinander stehen.
Das WWW wird oft als der multimediale Teil oder Dienst des Internet bezeichnet. Das bedeutet, daß es sich durch Integration oder auch Konvergenz , durch Interaktivität und durch Vernetzung auszeichnet. Es vereinigt mit \"publishing, real-time-communication broadcast and narrowcast\" erstmals bisher entgegengesetzte Medieneigenschaften.
Die Kommunikationsstruktur des WWW ist im Gegensatz zu Usenet nicht poli- sondern bidirektional aufgebaut. Ein Nutzer kann sich hier Bilder und Texte ansehen und - falls vom Verfasser vorgesehen - darauf antworten, er kann sie jedoch nicht verändern .
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