Seit Jahrhunderten versucht man schon den Begriff in ein brauchbares, sinnvolles Maßsystem zu implementieren, um das Konzept des Wertes besser zu verstehen und den Wert selbst besser zu klassifizieren und zu messen. Der Begriff findet aber im täglichen Sprachgebrauch die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten.
Mit anderen Worten ist "Wert" ein sehr dehnbarer Begriff, bildet aber trotzdem die Grundlage sowie das Grundelement unserer Betrachtungen.
Die verschiedensten Theorien wurden entwickelt, 4 davon sind erwähnenswert:
2.1 Die utilitaristische Wert-Theorie
Sie bestimmt den Wert eines Gegenstandes durch seine effektiven Gebrauchsfähigkeiten. Diese Theorie hatte Bestand, bis eines Tages jemand den Gebrauchswert des Goldes verglich.
2.2 Die Arbeits-Wert-Theorie
Sie besagt, daß Arbeit und Wert in einem direkten Verhältnis zueinander stehen, d.h. Materialien, wie z.B. Minerale und Erze, hätten keinen Wert, solange sie sich im Boden befänden. Erst die Arbeitsleistung, und dazu noch die Menge der Arbeitsleistung. bestimmt den Wert dieser Materialien. Entspräche diese Theorie den Tatsachen, könnte man willkürlich den Wert eines Produktes erhöhen, indem man es mit dem teuersten Herstellungsverfahren produziert. Unverständlicherweise wird gerade diese Theorie heute noch von vielen Menschen akzeptiert ("Was teuer ist, muß auch gut bzw. besser sein, muß also mehr Wert besitzen"); dabei ist es gerade diese Theorie, die absolut gegen die Grundsätze und gegen das Konzept der Wertanalyse spricht.
2.3 Die Kosten-Wert-Theorie
Sie ist der Arbeits-Wert-Theorie sehr ähnlich, wenn man bedenkt, daß die Thorie Kosten gleich Wert setzt. Der Kosten-Wert-Theorie entsprechend, hätte ein Weihnachtsbaum im Juli den gleichen Wert wie im Dezember.
2.4 Die Preis-Wert-Theorie
Sie besagt, daß der Wert einer Sache seinem bezahlten Preis gleichkäme. Wenn das so wäre, hätte Ware zwangsläufig den gleichen Wert sowohl für den Erzeuger als auch für den Verbraucher; Ergo, kein Handel könnte zustandekommen.
2.5 Resumée
Aus den folgenden Betrachtungen lassen sich folgende Punkte klar erkennen:
. Wert ist relativ, und nicht Eigenschaft oder Merkmal einer Sache.
. Wert kann nur durch Vergleich gemessen werden.
. Wert stellt eine relative Größe dar für das Verhältnis zwischen dem, was jemand haben möchte (Nutzungserwartung) und dem, was er dafür zu geben gewillt ist.
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