Unter dem Begriff Colbertismus verbirgt sich die französische art des Merkantilismus, die jedoch nicht auf theoretischen Schriften beruhte, sondern auf den Maßnahmen des ,,Generalkontrolleurs für Finanzen\" Jean-Baptiste Colbert (1619 - 1683), der von 1661 bis 1683
- Ziel seiner Wirtschaftspolitik aktive Handelsbilanz Um dies zu erreichen förderte er das Gewerbe und das Handwerk,. Um den Binnenmarkt zu fördern, setzte er den Chaussee- und Kanalbau fort, der bereits unter Heinrich IV. (reg. 1589-1610) begonnen wurde, und hob die meisten Binnenzölle auf. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch dem Außenhandel, für den er Exportzölle aufhob und hohe Schutzzölle einrichtete. Gleichzeitig wurde die Kriegs- und Handelsflotte stark vergrößert, um neue Absatzmärkte zu sichern.
In Frankreich selbst versuchte er, das Gewerbe zu fördern, indem er neuen Unternehmen Steuernachlässe, Subventionen und Kredite gewährte. Colbert ließ Handwerker aus dem Ausland anwerben, um mit deren technischen Wissen neue Produktionsverfahren einzuführen Importen abhängig zu sein.
Weitere Maßnahmen waren:
--> die Förderung von Kinderarbeit
--> staatliche Qualitätskontrollen vor allem bei Luxusgütern und deren Ausbau, da bei diesen die Transportkosten am wenigsten zu Buche schlugen
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--> Verlängerung der Arbeitszeiten durch eine Reduzierung der kirchlichen Feiertage
--> ein Streik- und Versammlungsverbot für Arbeiter, um ein niedriges Lohnniveau zu halten.
Colberts Wirtschaftspolitik wurde jedoch bald nach seinem Tod aufgegeben und durch die Politik der Physiokraten ersetzt, da sie nicht sehr erfolgreich war
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