Die Werbung bedient sich sowohl des Priming- als auch des Kontexteffektes. Grundsätzlich funktioniert Priming mit Bildern genauso gut wie mit Begriffen. Sowohl Bild- als auch Wortinformation sind geeignet, semantische, affektive oder episodische Verknüpfungen zu verwandten Informationen herzustellen.
Die banalste Anwendung von Priming in der Werbung ist das gezielte Verfügbarmachen der Produktinformation in Geschäften. Falls es zu einer Entscheidung kommt, soll der Konsument eine bestimmte Produktinformation vor anderen abrufen. Daher werden Angebote in Einkaufs-Centern und Super-Märkten ständig laut durchgegeben, oder es befinden sich Werbetafeln an den Einkaufs-wagen.
Auch Kontext-Effekte finden ihre Anwendung in der Werbung und Produkt-gestaltung.
Ein Beispiel für die Plazierung eine bestimmten Kontexte zur Image-Verbesserung
führt G. Felser an:
Smith und Engel (1968) legten ihren Versuchspersonen eine Werbeanzeige für ein Auto vor. In einer Version war das Auto gemeinsam mit einer verführerischen Frau
Abgebildet. Die andere Version bestand aus derselben Abbildung ohne die Frau. In der Experimentalgruppe nahmen die Versuchspersonen das Auto als schneller, teurer, ansprechender und schöner wahr als in der Kontrollgruppe ohne die Abbil-
dung der Frau. In einer Nachbefragung gaben 22 von 23 Versuchspersonen an, sich nicht an die Abbildung der Frau zu erinnern. Auf die Abbildung aufmerksam gemacht, bestritten sie einen möglichen Einfluß.
Ein weiteres Beispiel zeigt, daß Kontrasteffekte ebenfalls für die Werbung genütz werden : Felser berichtet von einem Immobilienmarkler, der seinen Kunden immer zuerst einige Häuser zeigt, die wenig ansprechend aussehen und die sie ganz bestimmt nicht kaufen würden. Haben seine Kunden nur genug unattraktive Objekte gesehen, dann erscheint ihnen später das normale Angebot um so interessanter.
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