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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Abgrenzungen



1.1 Zeitliche Abgrenzung . Löhne Lohnvorschüsse asuscheiden, Rückstände hinzurechnen
. Gehälter Gehaltsvorschüsse ausscheiden, Rückstände hinzurechnen
. Lohn- und Gehaltsnebenkosten
. Energiebezüge, Miete, Versicherung, etc.
. Zinsen, Abschreibung, Schadensfälle kalkulatorische Kosten und daher aliquot zu berücksichtigen



1.2 Betriebliche Abgrenzung

Ist die Umwandlung von Aufwendungen in Kosten:


Zeitlich abgegrenzte Aufwendungen laut Finanzbuchführung

- neutrale Aufwendungen im weiteren Sinn

+ kalkulatorische Kosten

Kosten
1.2.1 Neutrale Aufwendungen

Sind alle von der Umwandlung von Aufwendungen in Kosten ausgeschiedenen Beträge:

- Außergewöhnliche betriebliche Aufwendungen (Forderungsausfälle, Schadensfälle...)

werden im Rahmen der kalkulatorischen Wagnisse berücksichtigt
- Betriebsfremde Aufwendungen (Kursverluste, Pacht für ein nicht einges. Grundst. ...)
müssen Ausgeschieden werden
- Sonstige neutrale Aufwendungen (Körperschaftssteuer, Spenden...)


1.2.2 Kalkulatorische Kosten


- Kalkulatorische Abschreibungen


Hierbei werden die betriebsbedingten, leistungsbezogene Wertminderungendes Anlagevermögens erfaßt und als Kosten verrechnet.


Anlagegüter werden über die angenommene Nutzungsdauer verteilt als Auf- wand berücksichtigt. "Geringwertige Wirtschaftsgüter", die imAnschaffungs- jahr zur Gänze abgesetzt werden können, werden ordnungsgemäß während der Nutzungsdauer abgeschrieben (=> Jahresmitte als Anschaffungszeitpkt. an- setzen)



Bsp. Berechnung der kalkulatorischen Abschreibung


1. Anschaffungswert eines Gebäudes S 4.100.000,-, kalkulatorische Abschreibung 4%, Baukostenindex zum Anschaffungszeitpunkt 3.200, Ende 1995 8.300.



2. Eine Maschine wurde Anfang 1991 angeschafft; Anschaffungswert S 800.000,-, Schrottwert S 50.000,-, 20% Abschreibung. Ende 1995 wird die Restnutzungsdauer auf 3 Jahre geschätzt. Index 1990 120, Ende 1995 148.




3. Anschaffungswert der geringwertigen Wirtschaftsgüter:

1992 S 40.000,-, 1993 S 70.000,-, 1994 S 60.000, 1995

S 80.000,-

Nutzungsdauer 3 Jahre, Preisindex 1992 133, 1993 139, 1994 143, 1994 148


Lsg.


1. Kalk. Abschr. Gebäude = 4.100.000 . 8.300/3.200 . 4/100 =

= S 25.000,-


2. Kalk. Abschreibung Maschine:


Anschaffungswert S 800.000,-

- Schrottwert S 50.000,-

Abschreibungsbasis S 750.000,- . 148/120 . 1/81) =

= S 116.000,-



1)Der Abschreibungssatz wird der tatsächliche Nutzungsdauer an-

paßt.


3. Kalk. Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter


Anschaffungen 1992: 40.000 . 148/133 . 1/3 . 1/21) = S 7.419,-

Anschaffungen 1993: 70.000 . 148/139 . 1/3 = S 24.844,-

Anschaffungen 1994: 60.000 . 148/143 . 1/3 = S 20.699,-

Anschaffungen 1995: 80.000 . 1/3 . 1/21) = S 20.699,-

S 66.295,-


1)Durchschnittl. Anschafftungszeitpkt. Mitte des Jahres. Im 1. und 4. Jahr werden daher nur 50% der Jahresabschr. berück- sichtigt.



- Kalkulatorische Zinsen



Durch die kalkulatorischen Zinsen werrden in der Kostenrechnung Zinsen (Fremdkapital und Eigenkapital für das gesamte dem Unternehmen zur Ver- fügung stehende Kapital berücksichtigt.


Berechnung von kalkulatorischen Zinsen für das Eigenkapital


1.)

Vermögen laut Handelsbilaz (Buchwert)
- nicht betriebsnotwendiges Vermögen1), soweit in der Handelsbilanz
enth.

+ betriebsnotwendiges Vermögen, soweit in der Handelsbilanz nicht enth.

+/- Umwertungen (Auflösung stiller Reserven)

betriebsnotwendiges Vermögen

- Fremdkapital2)

berichtigtes Eigenkapital

- nicht zinsberechtigtes Vermögen3)

zinsberechtigtes berichtigtes Eigenkapital





2.)

Kalk. Zinsen für das EK = zinsberechtigtes berichtigtes EK . Zinssatz/100



3.)

Zinsen für das Fremdkapital laut Finanzbuchführung

+ kalkulatorische Zinsen für das Eigenkapital

kalkulatorische Zinsen der Kostenrechnung


1) Bei der Ermittlung müssen nicht betriebsnotwendige Vermögensgegenstände ausge- schieden werden. Betriebsnotwendige Vermögen sind hinzuzurechnen.


2) Fremdkapital besteht aus den auf der Passivseite der Bilanz augewiesenen Rüsck-

stellungen, Verbindlichkeiten und passiven Posten der Rechnungsabgrenzung.



3) Zum nicht zinsberechtigten Vermögen zählen Lieferforderunge, wenn ein Skontoaufschlag eingerechnet wurde, sowie Besitzwechsel, festverzinsliche Wertpapiere und betriebsnot- wendige Beteiligungen.



Bsp. Berechnung der kalkulatorischen Zinsen


Die Bilanz eines Erzeugungsbetriebes weist folgende Posten aus:


Aktiva Bilanz per ... Passiva

Anlagevermögen Kapital 8.180.000,-

Bebaute Grundstücke 420.000,-

Gebäude 1.900.000,- Rückstellungen 250.000,-

Maschinen 5.600.000,-

Betriebs- und Geschäfts- Verbindlichk.

ausstattung 900.000,- 8.820.000,- Bankdarlehen 2.200.000,.

Umlaufvermögen LV 810.000,-

Roh-, Hilfs- u. Betr.stof. 960.000,- Sonst. V. 140.000,- 3.170.000,-

Halb- u. Fertigerzeugnisse 470.000,-

Lieferforderungen 840.000,-

Kassa, Bank 510.000,- 2.780.000,-

11.600.000,- 11.600.000,-




Grundstück: stille Reserven S 330.000,-
Gebäude: Index zum Anschaffungszeitpunkt 1.500, Tagesindex 2.000

Maschinen: Indexänderung 150 auf 175. Eine bereits vollkomen abge-schriebene Maschine mit einem kalkulatorischen Restwert auf Anschaffungswertbasis von S 70.000,- scheint in der Bilanz nicht mehr auf. Diese Maschine hat noch eine Nutzungsdauer von 3 Jahren. Indexänderung bei dieser Maschine 117 auf 175.

Betriebs- und Geschäftsausstattung: Indexverhältnis 140:182

In den Lieferforderungen ist 3% Skonto enthalten.

Die Zinsen für das Bankdarlehen betragen 226.000,-
Zinssatz für die Berechnung der kalkulatorischen Zinsen vom Eigenkapital 8%.

Aufgabe: a) Berechnung des zinsberechtigten Eigenkapitals

b) Berechnung der kalkulatorischen Zinsen


Lsg.
a)
Bilanzsumme 11.600,-
+/- Abgrenzungen und Umwertungen

Grundstück + 330,-

Gebäude: 1900 . 2.000/1.500 - 1.9001) + 633,-

Maschinen:

5.600 . 175/150 - 5.600 + 70 . 175/117 + 1.038,-

Geschäftsausst.: 900 . 182/140 - 900 + 270,-

13.871,-


Betriebsnotwendiges Vermögen

- Fremdkapital

Rückstellungen 250,-

Bankdarlehen 2.220,-

LV 810,-

Sonst. V. 140,- - 3.420,-
- Nicht zinsberechtigtes Vermögen

LF - 840,-


Zinsberechtigtes Eigenkapital 9.611,-


1)Umwertung = Tageswert (1.900 . 2.000/1.500) - Buchwert (1.900)


b)

Zinsen für das Fremdkapital 226.000,-

+ Kalk. Zinsen vom Eigenkapital: S9.611.000,- x 8% = 769.000,-


Kalk. Zinsen 995.000,-


- Kalkulatorische Wagnisse

Durch die kalkulatorischen Wagnisse (Verlusgefahr) werden die nicht versicherten, quantifizierbaren Einzelwagnisse als Kosten berücksichtigt.


Folgende Wagnisse werden unterschieden:

a) Es können nur Einzelwagnisse erfaßt werden (Beständewagnis, Anlagenwagnis, Produktions-(Ausschuß-)Wagnis, Vertriebswagnis, Ge- währleistungswagnis

b) Unternehmerwagnisse sind wegen ihrer Nichtrechenbarkeit kein Kostenbestandteil, sondern finden vielmehr im Gewinn ihre Abgeltung.


Die Berechnung der kalkulatorischen Wagnisse kann auf 2 Arten erfolgen:
a) Ein Durchschnittswert der tatsächlichen Wagnisverluste der letzten (z.B. 5) Jahre wird verrechnet.

b) Ein bestimmter Prozentsatz (z.B. 3) des betriebsnotwendigen Vermögens wird verrechnet.

c) Kombination der beiden vorgennanten Methoden



Bsp. Berechnung von kalkulatorischen Wagnissen


Bei den Materialvorräten betrugen die Schadensfälle in den letzten 5 Jahren:



Schadensfälle Materialeinsatz
1991: S 120.000,- S 7.500.000,-

1992: S 80.000,- S 7.800.000,-
1993: S 90.000,- S 8.100.000,-

1994: S 160.000,- S 8.300.000,-
1995: S 150.000,- S 8.200.000,-

Aufgabe: Ermittlung des Materialwagnisses für 1995


Lsg.

Jahr 1991 1992 1993 1994 1995 Durchschnitt

Wagnissatz (%) 1,6 1,0 1,1 1,9 1,8 1,5

Materialwagnis 1995 = 8.200.000 1,5/100 = S 123.000,-


- Kalkulatorischer Unternehmerlohn

Unter diesem versteht man die kostenrechnungsmäßige Abgeltung für die Arbeitsleistung des Unternehmers bzw. der Gesellschafter und der mittätigen Angehörigen, soweit sie nicht als Arbeitnehmer Entgelt beziehen.

Der Unternehmerlohn darf nicht als Aufwand gerrechnet werden.


- Kalkulatorische Miete

Wird berücksichtigt, wenn die Einzelunternehmer oder ein Gesellschafter einer Personengesellschaft private Räume für betriebliche Zwecke zur Verfügung stellt und hiefür keien Miete verrechnet.

1.3 Zusammenfassung der zeitl. und betriebl. Abgrenzung (BÜB)


5100 Fertigungsmaterial 220.000,-
5400 Hilfsmaterial 76.000,-

6000 Fertigungsmaterial 431.000,-
6010 Hilfslöhne 113.000,-

6020 Nichtleistungslöhne 44.000,-
6200 Gehälter 160.000,-
Div. Gesetzliche Lohnabgaben (zusammengefaßt) 187.000,-
Div. Gesetzliche Gehaltsabgaben (zusammengefaßt) 48.000,-

7700 Versicherungsaufwand 23.000,-
78 Schadensfälle (zusammengefaßt) 43.000,-

Div. Diverse Aufwände 232.000,-
8280 Zinsenaufwand für Bankkredite 4.000,-

Für die Abgrenzung ist zu beachten:
1. Die durchschnittliche Preissteigerung beim Fertigungsmaterial beträgt, bezogen auf den
Anschaffungszeitpunkt, 10 %.
2. Es ist noch ein Hilfsmaterialverbrauch von S 14.000,- zu berücksichtigen
3. Fertigungslöhne laut Lohnzetteln S 373.000,- (Bei der Verbuchung erfolgte keine Trennung der Leistungslöhne und der Nichtleistungslöhne.)
4. Lohnnebenkosten der Fertigungslöhne 109 %
5. Lohnnebenkosten der Hilfslöhne 59 %

6. Gehaltsnebenkosten 62 %
7. Kalkulatorische Zinsen S 1.729.200,- für das ganze Jahr
8. Kalkulatorische Abschreibung S 2.929.000,- für das ganze Jahr
9. Kalkulatorische Wagnisse:
Material 1,2 % vom Tageswert des Fertigungs- und Hilfsmaterialeinsatzes
Kreditverluste 1,8 % der Zielverkäufe (monatlich S 1.900.000,-)
Anlagenwagnisse durchschnittlich S 256.000,- pro Jahr
Sonstige Schadensfälle durchschnittlich S 140.000,- pro Jahr
10. Die Sachversicherungen betragen 195.000,- für das ganze Jahr.
11. Für die zwei Gesellschaftler werden je S 60.000,- Unternehmerlohn pro Monat verrechnet.

Aufgabe: Es ist die zeitliche und betriebliche Abgrenzung der Aufwendungen durchzuführen (Beträge in 1.000 S)

Lösung:

Konto-Nr. Aufwands-/Kostenart Aufwend-ungen Zeitliche Abgrenzung Betriebliche Abgrenzung Kosten

- + - +
5100 Fertigungsmaterial 220 22 242

5400 Hilfsmaterial 76 14 90
6000 Fertigungslöhne 431 58 373

6010 Hilfslöhne 113 113
6020 Nichtleistungslöhne 44 44

6200 Gehälter 160 160
Div. Gesetzliche Lohnabgaben 187 187
Div. Gesetzliche Gehaltsabgaben 48 48
7700 Versicherungsaufwand 23 7

78 Schadensfälle 43 43
Div. Diverse Aufwände 232 232

8280 Zinsenaufwand 4 4

Lohnnebenkosten der FL 407
Lohnnebenkosten der HL 67

Gehaltsnebenkosten 99 99
Kalk. Zinsen 144 144

Kalk. Abschreibung 244 244
Kalk. Wagnisse 71 71

Kalk. Unternehmerlohn 120 120

1.581 344 587 47 601 2.378


Nebenrechnungen (in 1.000 S):


Punkt 4:
Lohnnebenkosten der FL = 373 x 109 % = 407
(Berechnung auf Basis der Fertigungslöhne laut Lohnzettel!)


Punkt 5:
Lohnnebenkosten der HL = 113 x 59 % = 67

Punkt 6:

Gehaltsnebenkosten = 160 x 62 % = 99


Punkt 7:
Kalkulatorische Zinsen/Monat = 1.729 : 12 = 144

Punkt 8:
Kalkulatorische Abschreibung/Monat = 2.926 : 12 = 244


Punkt 9:
Schadensfälle Material:

Fertigungsmaterial 242
Hilfsmaterial 90

332 x 1,2 % = 4
Kreditverluste: 1.900 x 1,8 % = 34

Anlagenwagnis: 256 : 12 = 21

Sonstige Schadensfälle: 140 : 12 12

71


Punkt 10:
Sachversicherung 195 : 12 = 16

- ausgewiesene Sachversicherung - 23
zeitliche Abgrenzung - 7

 
 

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