Pferde und Ponys sind als Erziehungshilfen in Sozialisationsprozessen bei verhaltensauffälligen Kindern daher geeignet, da wir als Menschen das angeborene Bedürfnis haben mit Tieren umgehen zu wollen.
Da Pferde in ihrem Verhalten konstant und daher auch verlässlich sind, da sie ihr Verhalten kaum ändern sind sie in Erziehungsprozesse einplanbar. Lassen jedoch Kinder ihre Aggressionen an dem Pferd aus, so kann es durchaus sein, dass dadurch irreparable Schäden entstehen, und sich dieses Tier nicht mehr für den Einsatz mit Kindern eigne, da es diesen zugefügten Schmerz nicht vergessen und verarbeiten kann. Sie sind einfühlsam, rücksichtsvoll und haben ein sehr feines Gespür für Stimmungen und für die Stimme.
Sie sind nicht perfekt und zeigen genauso wie wir Menschen Angst, Ungeduld, Unruhe oder reagieren auf falsche Behandlung. [38]
All diese Eigenschaften fordern das Kind zum Reagieren auf, ist ein Pferd zum Beispiel sehr zurückhaltend, so muss das Kind den "ersten Schritt" zur Kontaktaufnahme machen.
Das Beobachten des Pferdes und das Sich - Einfühlen sind für verhaltensauffällige Kinder sehr wichtig, sie lernen hier, dass abweichendes Verhalten nicht überall aggressive Reaktionen hervorruft.
Die vorher aufgezählten Eigenschaften machen es den Kindern auch leichter das Urvertrauen aufzubauen. Das Pferd teilt dem Kind über seine Körpersprache seine Gefühle und Stimmungen mit. Wichtig dabei ist jedoch, dass das Kind motiviert ist auch die Verantwortung für das Tier zu übernehmen; d.h. es zu Pflegen, Sattelzeug zu putzen, auszumisten usw.
Die Voraussetzungen für die Erziehungs- und Lernprozesse sind, dass die Kinder dem Pferd gegenüber Respekt, Angst, Bewunderung und Liebe empfinden, dann erst kann der Umgang mit den Pferden dazu beitragen, positive Sozialisationsprozesse in Ganz zu setzen und Störungen zu beheben, weil es das Bedürfnis nach positiver Zuwendung befriedigt und damit Störungsursachen erreicht und auch, da es soziale Fertigkeiten trainiert, indem es dem Kind Möglichkeiten der sozialen Betätigung und des Kontakts verschafft, die das Kind anders nicht mehr akzeptieren würde.
Das Pferd fordert durch seine Ausdrucksformen, durch seine Mimik, seine Körperhaltung, und seine Stimmäußerung zusätzlich zu seinem körperlichen Angebot direkt zur verbalen und emotionalen Kontaktaufnahme sowie Auseinandersetzung heraus. So kann sich das Körperbewusstsein als eine Grundform des Selbstbewusstseins entwickeln.[39]
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