Der Schöpfungsauftrag lautet sinngemäß:
GEN (1,28):
"Macht euch die Erde untertan! Herrscht über die Fische, ... die Vögel, ... jedes Tier! Seid fruchtbar und mehret euch!"
Liegt in diesem "Auftrag" die geistige Wurzel für die Zerstörung unserer Umwelt, für die rücksichtslose Ausbeutung der Natur? Hat Gott den Menschen ermächtigt die Erde auszubeuten um seine immer größer werdende Gier zu befriedigen?
Der Schöpfungsauftrag kann so mißverstanden werden, gemeint war aber genau das Gegenteil. Dem ganzen liegt ein Bild zugrunde wo jemand einen Fuß auf einen Gegenstand oder ein Lebewesen setzt. Dies soll kein Symbol von Unterdrückung, sondern ein Symbol des Schutzes sein.
Das Wort HERRSCHEN bezeichnet eigentlich das Umherziehen eines Hirten mit seiner Herde und das er seine Tiere vor allen Gefahren schützt. Der Hirte versinnbildlicht wiederum einen guten und gerechten König.
Genau dieses Bild des Hirten und guten Königs beschreibt den Auftrag des Menschen, dafür Sorge zu tragen, daß diese Erde Lebensraum für alle Lebewesen bleiben soll. Sie darf vom Menschen nicht ausgebeutet werden, denn der Mensch ist selbst ein Teil der Natur. Er kann nicht ungestraft ohne Schaden für das Ganze seinen natürlichen Expansionsbedürfnissen freien Lauf lassen. Vom Menschen wird nicht nur Naturbeherrschung, sondern auch Selbstbeherrschung verlangt.
Jahrtausendelang hat der Mensch im Einklang mit der Natur gelebt. Er hat ihr nur das notwendigste entnommen, um zu überleben.
Wie der moderne Mensch diesen Schöpfungsauftrag interpretiert hat, ist bekannt: Seit dem Beginn der industriellen Revolution ist der Mensch drauf und dran an der Ausbeutung der Natur und seiner gesteigerten Gier nach Reichtum und Wohlstand zugrunde zu gehen.
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